Test: Slalomstangen- und Hürden-Set

Da ich mit meinem Hund unbedingt Agility-Übungen ins tägliche Training einbauen wollte, war klar: Agility Geräte für den Garten müssen her. Profigeräte, wie sie auf den meisten Hundeplätzen zu finden sind, sind leider sehr, sehr teuer. Also suchte ich nach Alternativen, die auch für den Otto-Normal-Hundehalter erschwinglich sind.

 

 

Man sollte sich natürlich im Klaren darüber sein, dass Amateursets nie die Qualität haben können, wie die Geräte aus der Hundeschule. Aber das sollen sie auch gar nicht. Im Gegensatz zum Hundeverein oder der Hundeschule kann man zuhause selbst auf die Sachen aufpassen und sie werden nicht Woche für Woche von zig Hunden benutzt, sondern nur vom eigenen.

Wer das Material schont, hat lange Freude daran

Das erhöht die Lebensdauer dieser Produkte trotz geringerer Qualität enorm. Auf der Suche nach einem Set, das sich vielseitig einsetzen lässt und viele Möglichkeiten bietet, bin ich über das Agility-Übungs-Hürden/Slalom-Stangen-Set gestolpert.

 

 

Es enthält 12 Stangen mit Erdspießen, 6 Stangenauflagen und 3 Abwurfstangen. Daraus lassen sich wahlweise ein Slalom mit 12 Stangen oder einer mit 6 Stangen plus 3 Hürden aufbauen. Das klang soweit schon mal ganz ordentlich. Die Seiten- oder Slalomstangen sind jeweils 6x in rot und 6x in gelb vertreten. Die Abwurfstangen sind in rot und gelb vorhanden und die Stangenauflagen sind weiß.

 

 

Leider ist in dem Set keine Aufbewahrungs- oder Tragetasche dabei. Zur platzsparenden Aufbewahrung im Schuppen habe ich mich für eine Wassertonne entschieden. Hier stehen die Stangen, ohne umzufallen in einer Ecke und es ist noch genug Platz, auch andere Gerätschaften – wie meine Wildzaunpfähle – darin unterzubringen.

 

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Die Stangen des Sets bestehen aus PE Kunststoff und sind innen hohl. Das macht sie zwar besonders leicht, aber auch etwas empfindlich.

Der Versand klappte reibungslos und schnell

Nachdem man nach Erhalt des Sets die Erdspieße in die Slalomstangen gedreht hat, muss man diese sehr behutsam und am unteren Ende anfassend in den Boden stecken. Fasst man die Stangen weiter oben an und drückt dann mit Kraft zu, können die Stangen sehr leicht verbiegen. Gerade bei härterem Untergrund kann das schnell mal passieren. Hier ist etwas Achtsamkeit und Fingerspitzengefühl gefragt. Außerdem ist es von Zeit zu Zeit von Vorteil, die Erdspieße etwas nachzuziehen, da sie sich manchmal nach einer Weile leicht lösen können.

 

 

Die Stangenauflagen sind leicht montiert, wenn man weiß wie es geht. Die Auflagen sind aus weißem Kunststoff und schneckenförmig aufgewickelt.

 

 

Man muss sie mit zwei Fingern und etwas Kraft zusammendrücken, damit die Öffnung größer wird.

 

 

So lassen sie sich problemlos über die Stangen stülpen. Und genauso einfach lassen sie sich anschließend auch in der Höhe verstellen.

 

 

Zusammendrücken, verschieben, loslassen! So einfach ist es. In sekundenschnelle kann man die Auflagen auch wieder entfernen, um die Stangen für den Slalom zu benutzen. Das sollte man übrigens auch immer machen, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Die Auflagen drehen sich zwar meist eher weg, als dass der Hund an ihnen hängen bleibt, aber riskieren sollte man das nicht.

 

 

Das führt uns auch direkt zum nächsten Punkt.

Leichtes Abwerfen der Stangen minimiert das Verletzungsrisiko

Dadurch, dass die Abwurfstangen so leicht sind und nicht fest fixiert sind, fallen sie bei der kleinsten Berührung herunter. Das ist gewollt und sorgt dafür, dass der Hund sich nicht verletzt.

 

 

Ich habe schon gesehen, wie massive Hürden zu Gefahrenquellen wurden, wenn sie im Moment eines Reißens nicht nachgaben. Schürfwunden oder Prellungen sind dann noch harmlose Folgen.

 

 

Da die Auflagen so konstruiert sind, dass sie keine Seite bevorzugen, sondern die Stange exakt zwischen den Seitenstangen halten, ist die Hürde problemlos von beiden Seiten zu benutzen. Würde die Abwurfstange vor den Seitenstangen liegen, käme nur noch eine Sprungrichtung in Frage. Ansonsten würde der Hund bei einer Unachtsamkeit hängenbleiben und sich wehtun.

 

 

Das angewendete Prinzip bei diesem Hürdenset kennt man aus dem Pferdesport. Die dort verwendeten Sprünge sind auch so aufgebaut, dass die Abwurfstange zwischen den Springständern liegt. Von dem Prinzip bin ich sehr begeistert, da es universell und risikoarm ist.

Hat man den Dreh raus, ist der Aufbau kinderleicht

Man muss zwar beim Aufbauen etwas zirkeln, um den richtigen Abstand hinzubekommen, aber danach ist es einfach nur praktisch.

 

 

Wessen Hund in etwa so stürmisch ist wie meiner, der muss während des Trainings allerdings ab und wann mal die Sprünge oder den Slalom nachjustieren. Hier ist das geringe Gewicht wiederum etwas von Nachteil, da die Stangen sehr schnell nachgeben.

 

 

Mein Hund guckt oft nicht, wo sie hinläuft, sondern mich an. Das führt dann dazu, dass sie die Stangen das ein oder andere Mal umrennt. Bis jetzt haben die Stangen das aber soweit unbeschadet überstanden. Wer allerdings einen größeren und schwereren Hund hat, dem kann bei solche einer Aktion schon mal die ein oder andere Stange verbiegen.

Leichte Stangen lassen sich gut transportieren

Die leichte Bauweise kommt aber wiederum auch demjenigen zugute, der die Stangen mal irgendwo hin mitnehmen möchte oder der sich beim Aufbau gewichtigerer Geräte schwertut.

 

 

Viele Nutzer empfinden das geringe Gewicht so als durchaus angenehm.

Ein Set – zig Möglichkeiten

Die Variationsmöglichkeiten dieser insgesamt 15 Stangen ist sehr erstaunlich. Neben den angesprochenen zwei Möglichkeiten, einen reinen Slalom oder einen kürzeren Slalom plus Hürden aufzubauen, existieren noch deutlich mehr.

 

 

Mit ein bisschen Phantasie kommt Erstaunliches zutage. Um einzelne Stangen kann man seinen Hund herumschicken. Wie das geht, verrate ich dir im Artikel Schick deinen Hund doch mal „herum“.

 

 

Neben der „klassischen“ Hürde – dem Steilsprung, den man übrigens stufenlos auf der gesamten Höhe von ca. 95 cm ansetzen kann – kann man die drei Hürden auch prima zu einem Weitsprung umfunktionieren.

 

 

Einfach die drei Hürden im gewünschten Abstand direkt hintereinander aufbauen und die Stangen treppenförmig höher einstellen. So hat man einen schönen Weitsprung oder Oxer.

 

 

Um mit seinem Hund die Höhe zu trainieren, kann man auch jeweils zwei Auflagen an einer Seitenstange befestigen und so mehrere Abwurfstangen zwischen zwei Seitenstangen legen. So verführt eine hohe Stange nicht zum „Drunterdurchlaufen“. In meinem Fall lege ich gerne ein Kreuz. So wird es dem Hund noch deutlicher, dass er dort nicht hindurchsoll.

 

 

Das Kreuz kann man übrigens mit zwei Abwurfstangen auch prima als Abwechslung zu normalen „Steilsprüngen“ einbauen. Es wirkt nicht so massiv und ist zur Eingewöhnung bei manchen Hunden nicht verkehrt. Dadurch, dass das Kreuz eine tiefste Stelle hat, kann der Hund entscheiden, wo er springt und gerade ängstliche Hunde tun sich so oft leichter.

 

 

Zu guter Letzt nutzen wir die Sprünge manchmal noch als „Cavalletti“. Hierbei werden die Sprünge auch wieder hintereinander gesteckt, aber die Stangen kommen alle auf die gleiche niedrige Einstellung. Nun soll der Hund langsam und Schritt für Schritt die Stangen überwinden. Diese Übung schult die Koordination und Konzentration.

Das Set lässt sich beliebig erweitern

Wer übrigens mehr Sprünge haben möchte, der kann sich einfach zwei oder mehr Sets bestellen und es nach Lust und Laune erweitern. Gleiches gilt natürlich auch für einen längeren Slalom. Aufgrund seiner vielen Verwendungsmöglichkeiten, der leichten Bauweise und der stufenlosen Verstellmöglichkeiten von Bodenhöhe bis zu ca. 95 cm ist dieses Set für jeden Hund geeignet.

 

 

Es lässt sich einfach an Alter, Trainingszustand und Motivation anpassen. Mit wenigen Handgriffen ist es auf- und wieder abgebaut.

Ich kann dieses Stangen-Set nur empfehlen.

Gerade zu dem vergleichsweise günstigen Preis bekommt man ordentliche Qualität und viele Kombinationsmöglichkeiten für den Garten oder auf Reisen. Mit einem geringen Gewicht und wenig Platzbedarf hat man hier eine tolle Trainingsergänzung.

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API