Ratgeber

Hunde natürlich auslasten mit der Futtersuche

Für Hunde ist es das Natürlichste, ihre Nase für die Suche nach Dingen – vorzugsweise Futter – einzusetzen. Es ist daher naheliegend, diese Form der Beschäftigung als Spiel in den Alltag zu integrieren. Da man es quasi überall machen kann – ob im Wohnzimmer, dem Garten oder auch auf dem Spaziergang – ist es sowohl für zwischendurch als auch zur geistigen Auslastung prima geeignet.

 

Hund Nasenarbeit - Futtersuche Beschäftigung für den Hund - Hundetraining - hundtastisch.de
Die Nase des Hundes ist ein wahres Hochleistungsorgan – das entsprechend gefördert und gefordert werden will, bevor der Hund sich seine Aufgaben selbst sucht.

 

Das Prinzip dabei ist eigentlich ganz simpel und erinnert an Kinder, die Ostereier suchen: Der Hund wartet, während man selbst das Futter versteckt. Hat alles einen Platz gefunden, darf der Hund suchen gehen. Die Belohnung hierbei ist gleichzeitig der Sucherfolg – nämlich das Futter. Es handelt sich hierbei quasi um eine selbstbelohnende Tätigkeit.

Zu Beginn sollten die Ablenkungen klein gehalten werden

Allerdings sollte man ein paar Dinge beachten, bevor man anfängt. Die ersten Schritte der Futtersuche würde ich immer drinnen, bzw. an Orten mit wenig geruchlicher Ablenkung für den Hund starten. Auch sollte der Bereich, in dem versteckt wird, zunächst nicht zu groß gehalten werden. Je nachdem, wie gut die Hundenase schon „trainiert“ ist, kann man die Anforderungen langsam steigern.

 

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Es ist erschreckend, wie viele Hunde nie gelernt haben, ihre Nase gezielt einzusetzen – obwohl das für sie das Natürlichste auf der Welt sein sollte.

 

Grundsätzlich ist die Riechfähigkeit eines Hundes um ein Vielfaches besser ausgeprägt als die des Menschen. Dennoch kommt es oft vor, wenn Hunde nicht gewohnt sind, ihre Nase einzusetzen, sie bei solcher Nasenarbeit erst einmal auf dem Schlauch stehen. Gerade manchen Hütehundrassen sagt man nach, dass sie – da sie mehr mit den Augen arbeiten – weniger spezifischen Gebrauch ihrer Nase machen. Sie können genauso gut riechen, wie alle anderen Hunde, üben es aber nicht so sehr. Jagdhunderassen – besonders Stöberhunde – stellen sich meist gleich beim ersten Versuch deutlich geschickter an.

Der Einsatz der Nase will geübt sein

Beobachte deinen Hund also genau, ob er wirklich die Nase einsetzt oder nur guckt, wo du einen Keks hinlegst. Zu Anfang ist das noch nicht schlimm, der Einsatz der Nase kommt nach und nach dann stärker hinzu.

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Wenn man den Keks schon sieht, war es keine große Herausforderung.

 

Unsere Hündin – ein Australian Shepherd – hat tatsächlich eine ganze Weile gebraucht, bis sie auf die Idee kam, für die Suche die Nase zu benutzen. Sah sie den Keks nicht, quakte sie lieber herum und „fragte“ nach Hilfe. Erst spät kam die Erleuchtung mit der Nase. Einen Fährtenkurs später haben wir übrigens nun einen richtigen Nasenspezialisten, der in der Futtersuche eine neue Passion gefunden hat.

Kommandos sind wichtig – sonst sucht der Hund auch ohne Grund

Da wir keine Hunde haben wollen, die nun fortan immer und überall nach Futter Ausschau halten, muss das Spiel als solches für den Hund auch immer klar erkennbar sein und ein paar Regeln folgen. Wichtig bei der Futtersuche ist, dass der Hund das Kommando zur Suche bekommt. Am besten soll er warten, bis der Mensch alle Leckerlis, Kekse oder was auch immer versteckt hat. Dann folgt das Suchkommando. Und bestenfalls hat man selbst im Auge, wann alles Futter gefunden ist, denn dann kann man ein Kommando zum Beenden des Spiels geben, z.B. „Fertig“ oder „Alles gefunden“. So wird für den Hund später klar, dass die Suche beendet ist. Besonders draußen auf dem Spaziergang ist das nachher wichtig.

 

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Die Futtersuche kann man schon mit dem Junghund aufbauen. So wie hier werden die Leckerchen dann z.B. in einer Hundedecke versteckt.

 

<strong>Die Art des Futters</strong>

Ich persönlich verwende am liebsten Trockenfutter . Ich kann es so leicht von der Tagesration abziehen und mein Hund sich ihr Abendessen selbst erarbeiten. Leckerlis müssen in die Tagesration eingerechnet werden.

Man kann sicherlich auch anderes Futter nehmen – Käse- oder Wurstwürfel – aber gerade im Haus finde ich Trockenfutter deutlich angenehmer. Es stinkt auch nicht, wenn der Hund mal doch nicht alles findet. Und geruchsintensiv ist es noch genug – Hunde können auch das riechen, keine Sorge!

Regeln für die Futtersuche:

  1. Der Hund wartet, bis alles Futter versteckt ist.
  2. Der Mensch gibt das Kommando zum Suchen. Erst dann ist die Futtersuche eröffnet.
  3. Ist alles Futter gefunden, wird das Spiel mit einem Kommando beendet, damit der Hund die Suche einstellen kann.

 

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Die Futtersuche sollte immer per Kommando eröffnet und beendet werden, damit der Hund nicht auf eigene Faust alles absucht.

 

Achte darauf, dass du nicht zu ungeduldig bist. Gerade wenn dein Hund am Anfang noch ein paar Schwierigkeiten hat, solltest du nicht anfangen, ihn direkt auf das Futter aufmerksam zu machen. So lernt er nur, dass du ihm zeigst, wo das Futter ist. Er soll sich ja aber auf seine Nase verlassen. Also Geduld, auch wenn es eine Weile dauert. Motiviere deinen Hund lieber mit der Stimme zum Suchen.

So baust du die Futtersuche auf

  1. Starte in einem begrenzten Areal. Dein Hund darf zu Beginn auch noch sehen, wo du das Futter versteckst.
  2. Schick ihn mit dem Kommando „Such“ ins Spiel.
  3. Gerade zu Beginn kannst du dich mit deinem Hund zusammen freuen, wenn er ein Futterstück gefunden hat. Das bestätigt noch einmal zusätzlich und sagt ihm, er macht alles richtig.
  4. Beende die Futtersuche mit einem Kommando wie „Fertig“ oder „Alles gefunden“, damit dein Hund mit der Suche aufhören kann.

 

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Der Hund wartet – mehr oder weniger geduldig – bis die Suche freigegeben ist.

 

Später kannst du die Gebiete, in denen du etwas versteckst, langsam vergrößern und die Verstecke schwieriger machen. Bei uns sieht das so aus, dass inzwischen das gesamte Haus zur „Suchzone“ geworden ist und die Futterstücke an den unmöglichsten Orten liegen. Mal liegen sie direkt auf dem Boden, aber auch mal oberhalb der Nasenhöhe unserer Hündin. Außerdem verstecken wir immer mal abwechselnd, damit nicht immer dieselben Verstecke drankommen. Mal werden Kekse in die Hundedecken eingewickelt oder unter Schränke geschoben – natürlich nur, wo der Hund noch selbst herankommen kann und auch darf. Besonders trickreich sind die Verstecke oberhalb des normalen Suchradius‘ – hier ist unsere Hündin am Anfang immer sehr verwirrt gewesen.

 

Mein hundtastischer Tipp: Mein hundtastischer Tipp:

Die Futtersuche ist eine prima Sache bei schlechtem Wetter. Es ist eine gute geistige Auslastung für den Hund und man muss dafür das Haus nicht einmal verlassen.

Die Futtersuche funktioniert auch im Garten

Wer einen Garten hat, kann die Futtersuche auch gut dahin verlegen. Wichtig ist immer nur, dass man dabei den Hund im Blick behält. Manch übereifriger Sucher kam schon mal auf die Idee, auf der anderen Seite des Zaunes weiterzusuchen.

 

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Eine Futtersuche kann auch im Schnee veranstaltet werden – das ist spannend und eine neue Herausforderung.

 

Auch auf dem Spaziergang ist es eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit für Zwischendurch. Gerade wenn der Hund im Freilauf ist und immer mal beschäftigt werden will, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Wir handhaben es dann so, dass wir – möglichst vom Hund unbemerkt – ein paar Kekse in einem kleinen Areal verstreuen. Dann rufen wir unsere Hündin zu uns heran und schicken sie zum Suchen dorthin. Entfernt sie sich zu weit, zeigen wir ihr das Gebiet noch einmal. Hier ist es besonders wichtig, nach dem letzten Keks das Kommando zum Beenden des Spiels zu geben. Sonst hört das Suchen nicht mehr auf. Und natürlich sollte man darauf achten, dass keine Dinge in dem Gebiet liegen, die der Hund nicht aufnehmen sollte.

Auch Fortgeschrittene Sucher kann man noch gut beschäftigen

Für Fortgeschrittene kann man die Leckerchen dann auch mal auf einem Ast oder zwischen ein paar Baumstämmen verstecken oder unter einer Schicht Blätter begraben. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

 

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Hat der Hund gelernt Futter auch anzuzeigen, kann man diesen neuen Aspekt in die Futtersuche miteinbeziehen.

 

Eine Besonderheit bei der Futtersuche ist das Futteranzeigen. Dabei soll der Hund das Futter nicht nehmen, sondern nur darauf aufmerksam machen. Wie man diese Übung am besten aufbaut, habe ich dir im Artikel über das Anzeigen des Futters beschrieben. Durch diese Variation kann man noch ein paar neue Reize mit einbringen und die Suche immer wieder neu spannend gestalten.

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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