Test: Die Flexi® Vario Leine mit Soft Stop Belt
Nachdem ich mich mit dem Thema „Flexileine“ ausführlicher beschäftigt hatte – nachzulesen im Artikel Die Flexileine – gehasst, geliebt und missverstanden? – machte ich mich auf die Suche nach der passenden Leine für unsere Bedürfnisse.
Da ich bei meiner Hundeleine gerne etwas qualitativ Hochwertiges haben wollte, da davon schließlich die Sicherheit meines Hundes abhängt, entschied ich mich schnell für ein Produkt von Flexi. Die Firma gilt als Erfinder der Rollleine und steht seit Jahr und Tag mit ihrem Namen für Qualität und eine große Produktpalette.
Welche Flexileine darf es sein?
Gar nicht so einfach, aus dem großen Sortiment das richtige zu finden. Es ist für jeden Geschmack, jeden Hund und jeden Halter etwas dabei. Die Leinen unterscheiden sich dabei einerseits durch die Länge der Leine, die Belastbarkeit – also wieviel Kilo ein Hund wiegen sollte, der an die Flexi genommen wird – und das Material der Leine. Die „klassische“ Flexileine mit der runden, dünnen Seilleine oder die inzwischen auch sehr beliebten Gurtleine stehen zur Auswahl.
Am Case kann man je nach Modell Lichter für bessere Sichtbarkeit im Dunkeln, kleine Spender für Kotbeutel und Leckerlies oder Taschen für Schlüssel und Kleinkram anbringen. So hat man mit dem Griff zur Leine alles dabei. Für die Leine selbst gibt es Softstopper, die vor ruckartigem Reißen an der Leine schützen und Schutzgurte, die ein Beißen in das Gurtband der Leine verhindern sollen. Auch Koppeln für zwei Hunde gibt es im Sortiment. Insgesamt wirkt das System der Flexileine sehr durchdacht und vor allem schön individuell gestaltbar. Das war dann auch tatsächlich der Grund, mich für eine Original Flexileine zu entscheiden.
Für jeden gibt es ein individuelles Modell
Meine Wünsche an die Flexileine waren vor dem Kauf folgende:
- Länge: nicht zu kurz – mit einer 3m Schleppleine waren wir bis dato unterwegs
- Stabilität: meine Hündin wiegt etwa 17 kg, kann aber für 3 oder mehr Hunde ziehen
- Leinenmaterial: auf keinen Fall ein dünnes Seil – also würde es Gurtband werden
- Case: nicht zu klein, da mein Mann die Leine auch noch greifen können sollte
- Softstop: unbedingt mit der Möglichkeit einen Softstop einzubauen
Mein Testobjekt: Die Flexi® Vario L 8m Gurtband in Türkis
Mit dieser Liste ausgestattet wühlte ich mich also durch das Sortiment und wurde mit der Flexi Vario Größe L mit 8m Gurtband plus einem Soft Stop Belt fündig. In der Farbe Türkis sagte mir das Ganze dann am meisten zu.
Während die meisten meiner Wünsche von der Liste direkt und einfach zu erfüllen waren, haderte ich am längsten mit der „Größe“, also der Gewichtsbeschreibung. Es hätte vermutlich auch die Größe M ausgereicht, die für Hunde bis 25 kg ausgelegt ist. Allerdings war meine Hündin zum Zeitpunkt des Kaufes der Leine tatsächlich noch im Wachstum, sodass ich nicht abschätzen konnte, wie viel da noch kommen würde. Hinzu kam, dass sie zu dieser Zeit noch teilweise sehr stark an der Leine zog. Meine Befürchtung, dass sie bei einer acht Meter Leine 16 Meter zum Anlaufnehmen hätte und dann ungebremst in die Leine springen könnte, rechtfertigten dann in meinen Augen den Kauf der Leine in Größe L – bis 50 kg. Bei dem dünnen „Bändsel“ wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen.
Inzwischen denke ich, wir würden JETZT auch gut mit Größe M auskommen. Das Leineziehen und vor allem das heftige Reißen an der Leine mit Anlauf sind Geschichte. Zum Kaufzeitpunkt fühlte sich die Entscheidung aber gut an und darauf kommt es ja auch an.
Zusätzlich gab es einen Soft Stop Belt obendrauf
Den Softstop wollte ich aus oben genannten Gründen auch definitiv dazu haben. Dank des ausgeklügelten Vario-Verschluss Systems lässt er sich problemlos mit wenigen Handgriffen an der Leine befestigen. Anschließend sitzt er bombenfest und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, er würde nicht gut halten. Und die Flexileine ist bei uns inzwischen schon seit fast zwei Jahren im regelmäßigen Einsatz.
Zu Beginn war der Softstopper noch sehr gewöhnungsbedürftig – zumindest, wenn der Hund an der kurzen Leine geht. Dann ist das Gefühl bei strammer Leine sehr schwammig und erst einmal etwas unangenehm. An der langen Leine erfüllt er aber nach wie vor seinen Zweck absolut perfekt: Rennt der Hund mal wieder zu schnell ins Leinenende, gibt es keinen heftigen Ruck, sondern er wird verhältnismäßig sanft ausgebremst. Das schont Hund und Halter gleichermaßen. Außerdem sinkt das Risiko, dass einem die Flexileine aus der Hand gerissen wird.
Die Stopptaste funktioniert einwandfrei
Der Stoppknopf ist sehr leicht und intuitiv zu bedienen. Die große Taste, die man kaum verfehlen kann, lässt sich leicht drücken und stoppt das Ausrollen der Leine sofort. Das sogenannte Kurzhub-Bremssystem reagiert unmittelbar und sicher. Lässt man die Taste wieder los, rollt die Leine ohne Haken oder Ruckeln weiter. Die kleine Taste zum Arretieren der Leine wird dazu nach vorne geschoben. Auch sie ist leichtgängig, einfach zu bedienen und wird zum Lösen genauso leicht wieder zurückgeschoben.
Allerdings muss man die Handhabung der Stopp-Taste zunächst etwas üben. Stoppt man den Hund mittels Taste und bewegt er sich danach auf einen selbst zu, muss man den Knopf sofort loslassen. Wartet man zu lange, lockert sich die Leine und schnalzt beim Lösen der Taste nun schnell, unberechenbar und unangenehm zurück. Man muss also darauf achten, die Leine immer irgendwie leicht auf Spannung zu halten. Das lernt man aber schnell. Besser ist es natürlich sowieso – und so handhaben wir es auch – dass der Hund ein Stoppsignal lernt und man die Stopptaste allerhöchstens im Notfall betätigen muss.
Die Flexileine lässt sich sicher arretieren
Die Taste zum Arretieren der Leine nutzen wir immer, wenn wir für ein kleines Stück an der Straße gehen müssen oder wo auch immer eine kurze Leine vonnöten ist. Denn es ist nicht empfehlenswert, diese Taste für etwas anderes zu nutzen. Denn ist die Flexileine zu lang und wird arretiert, verliert sie ihren praktischen Nutzen des selbstständigen Auf- und Abrollens.
Das Case der Gurtbandleine ist so konzipiert, dass die Leine sich praktisch nicht verdrehen kann beim Einrollen. Das ist sehr angenehm. Allerdings ist es im Vergleich zu den Seilleinen auch etwas größer und damit unhandlicher. Für meinen Mann und mich von Vorteil ist die Verstellmöglichkeit am Griff: Mit einem kleinen Rädchen lässt sich die Griffweite für kleine und große Hände einstellen. So hat jeder von uns die Leine gut im Griff.
Nach einem Regenschauer muss man die Leine gut trocknen lassen
Die Leine selbst tut ihren Dienst sehr zuverlässig und sieht sogar trotz intensiver Nutzung noch gut aus. Ein Runterfallen ab und wann übersteht sie genauso unbeschadet, wie einen ordentlichen Regenguss. Man muss nur darauf achten, die Leine anschließend ausgezogen trocknen zu lassen, damit sich im Innern kein Schimmel bildet.
Bei starker Verschmutzung des Gurtbandes ist es kein Problem, dieses komplett auszurollen, zu arretieren und im Waschbecken mit warmem Wasser und ein wenig milder Seife zu reinigen.
Man sollte die Leine selbst regelmäßig auf Beschädigungen oder Abnutzungen überprüfen, um Materialermüdung rechtzeitig zu erkennen. Nichts wäre ärgerlicher, als so etwas zu übersehen und plötzlich mit gerissener Leine dazustehen.
Für Hundebegegnungen ist die Flexileine nicht optimal
Für Hundebegegnungen taugt die Flexileine in meinen Augen nicht wirklich. An der Leine sollten Hunde ja sowieso nicht unbedingt Kontakt zu Artgenossen aufnehmen. Mit der Flexileine ist der „Vertüddelungsfaktor“ allerdings noch größer als mit normalen Leinen. Auch für leinenaggressive Hunde ist sie nicht zu empfehlen. Die Kontrolle – besonders bei größeren Kandidaten – ist einfach nicht mehr so besonders gut. Das Case hält sich schlecht mit zwei Händen und ein Nachfassen der Leine gestaltet sich auch schwierig. Hierfür würde ich lieber auf „normale“ Leinen zurückgreifen.
Für mich selbstverständlich ist, dass Flexileinen niemals am Halsband, sondern immer nur am Geschirr befestigt werden.
Je länger die Leine, desto größer auch der potenzielle Ruck auf den empfindlichen Halsbereich des Hundes.
Mein Fazit zur Flexileine
Wir nutzen die Flexileine immer dann sehr gerne, wenn der Hund sich wie im Freilauf fühlen soll, aber durch eine Leine gesichert sein muss – bei Waldspaziergängen beispielsweise oder während der Läufigkeit. Hier erweist sie uns gute Dienste. Damit kann ich die Modelle von Flexi auf jeden Fall weiterempfehlen.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-11 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API