Kommandos

So bringst du deinem Hund das Anzeigen von Futter bei

Wenn du die Futtersuche für deinen Hund noch anspruchsvoller gestalten willst, kannst du ihm beibringen, das Gefundene nicht direkt zu nehmen, sondern stattdessen anzuzeigen. Diese Technik nutzt man beispielsweise bei der Fährtenarbeit oder dem Mantrailing. Dabei soll der Hund in irgendeiner Form auf etwas aufmerksam machen, ohne es direkt für sich zu beanspruchen.

Ich persönlich finde das Anzeigen von Futter noch am leichtesten aufzutrainieren. Das hängt natürlich auch immer vom jeweiligen Hund, der Motivation und der Veranlagung ab.

Das Aufbauen des Anzeigens ist eigentlich ganz einfach:

  1. Platziere ein Stück Futter unter einem Gefäß, so dass dein Hund unter keinen Umständen herankommt. Du kannst einen Becher, eine Schüssel oder auch einen Pylon nehmen. Du musst das Gefäß gut festhalten können und solltest auf deine Finger Acht geben. Die meisten Hunde versuchen erst einmal auf alle möglichen Arten an das Futter zu kommen, auch der Einsatz der Zähne und Pfoten ist durchaus denkbar.
  2. Warte jetzt so lange KOMMENTARLOS, bis dein Hund das Verhalten zeigt, dass du als Anzeige haben möchtest. Das kann ein Bellen, ein Hinlegen, ein Sitzen oder auch ein Vorstehen sein.
  3. Jetzt gibst du das Futter unter dem Gefäß frei und lässt es deinen Hund nehmen.
  4. Wiederhole die Schritte 1-3 solange, bis dein Hund das gewünschte Anzeigeverhalten sicher zeigt.

 

Anzeigeverhalten des Hundes - Vorstehen - aktiv, passiv, natürlich - Futter anzeigen beibringen - hundtastisch.de
Erwischt: Bringt man dem Hund das Anzeigen von Futter nicht bei, verschafft er sich womöglich immer selbstständig Zugang dazu.

 

<strong>Die unterschiedlichen Anzeigeverhalten:</strong>

Man unterschiedet zwischen aktivem, passivem und natürlichem Anzeigeverhalten.

Aktives Anzeigen: Hierbei soll der Hund direkt auf sich aufmerksam machen. Das kann er z.B. über Bellen oder Kratzen machen.

Passives Anzeigen: Diese Variante kommt ohne Laute aus und bezieht sich auf das Hinsetzen oder -legen vor der ausgemachten Geruchsquelle. Es wird auch „Verweisen“ genannt.

Natürliche Anzeige: Darunter versteht man das sogenannte „Vorstehen“, dass den Vorsteherhunden auch ihren Namen gab. Sie gehören zur Kategorie der Jagdhunde und sollen durch ihr angeborenes Verhalten Wild anzeigen, ohne es aufzuscheuchen. Beim „Vorstehen“ steht der Hund auf drei Beinen, hebt eine der Vorderpfoten an und fixiert das Objekt der Begierde mit den Augen.

Du entscheidest, welches Anzeigeverhalten dein Hund zeigen soll

Welches Verhalten dein Hund zeigen soll, kannst du dir entweder vorher überlegen oder du schaust, was er dir anbietet. Natürlich musst du nicht das erstbeste Verhalten nehmen, das er zeigt. Aber ob dein Hund nachher sitzt oder liegt, macht für den Hausgebrauch wenig Unterschied. Meine Hündin legt sich beispielsweise hin, wenn sie etwas gefunden hat. Das hat sie von sich aus angeboten und war die erste Reaktion, mit der ich sozusagen zufrieden war.

 

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Das Vorstehen ist die natürliche Anzeige des Hundes. Damit wird lautlos auf Wild oder anderes Getier aufmerksam gemacht – so wie hier auf die Schafe.

 

Bei ihr sah das Training so aus, dass sie erst einmal wie verrückt am Pylon gekratzt hat und mit allen Mitteln versucht hat, selbst darunter zu kommen. Anschließend hat sie ihn angekläfft – in ihrem Fall war das kein „anzeigendes Bellen“, sondern der pure Frust. Als sie sich schließlich hinlegte, zur Ruhe kam und zwischen mir und dem Pylon hin- und herschaute, war der Moment des Freigebens gekommen. Das Prinzip hatte sie ganz schnell verstanden.

Ich benutze sehr gerne die Bäckerkisten zum Anzeigen

Das Anzeigen des Futters kann man im Garten sehr schön mit den Bäckerkisten üben. Dafür verteile ich die Brotkisten , die ich fürs Hundetraining benutze, mit dem Boden nach oben im Garten. Unter ein paar der Kisten kommt Futter. Nun lasse ich meinen Hund suchen. An den Kisten mit Futter soll sie es durch Abliegen anzeigen. Das klappt wunderbar und sie lag bisher noch kein Mal daneben.

 

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Im Garten nutzen wir die Bäckerkisten für das Anzeigen. Dann liegt mein Hund so wie hier davor und wartet, bis es das Futter gibt.

 

Wir hatten durch dieses Training auch schon ein paar lustige Situationen: Manchmal verteilen wir das Hundefutter für die Futtersuche im Garten durch schnödes Werfen. Manchmal landen dabei Kekse auch an unzugänglichen Stellen. So kam es, dass unsere Hündin einen Tag nach der Futtersuche im Garten verschwand und sich vor einem Strauch ablegte. Ich konnte nichts sehen, suchte aber. Tief im Strauchwerk hatte sich tatsächlich ein Keks verkrümelt.

Bei uns werden so auch Spinnen angezeigt

Und inzwischen wird bei uns nicht nur Futter auf diese Weise angezeigt – unsere Hündin ist auch zu einer superduper „Spinnenanzeigerin“ geworden. Die großen Kellerspinnen verstecken sich bei uns gerne mal hinter den Fußleisten. Wenn der Hund dann mal wieder vor der Fußleiste liegt und diese gebannt anstarrt, weiß ich, es ist Zeit ein großes Glas und ein Stück Pappe zu holen. 😊

 

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Da unsere Hündin das Vorstehen von sich aus anbietet, hätte man dies auch als Anzeigeverhalten wählen können. Fürs Futter haben wir uns trotzdem fürs Liegen entschieden.

 

Der große Vorteil am Futteranzeigen ist, dass der Hund mit dem Menschen zusammenarbeitet und statt wie wild versucht, an den Keks zu kommen, eine andere Art der Kontaktaufnahme sucht. Das finde ich persönlich sehr angenehm und man lernt seinen Hund noch einmal anders und besser zu lesen. Wichtig ist eben, dass der Hund immer erst dann ans Futter kommt, wenn er das erwünschte Verhalten zeigt. Dann klappt das Anzeigen meist sehr schnell.

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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