So richtest du einen hundegerechten Garten ein
Zunächst einmal: Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Garten „hundegerecht“ ist? Ist er dann dem Hund „gerecht“? Oder dem Menschen, dem der Hund gehört, sodass der Hund keine Schäden anrichten kann?
Wann ist ein Garten „hundegerecht“?
Wer einen Hund und einen Garten besitzt, der ist ganz klar im Vorteil – WENN (und zwar ein großes) er den Garten „richtig“ nutzt. Was meine ich damit? Ein eingezäunter Garten entbindet nicht automatisch von der Pflicht, mit dem Hund spazieren zu gehen. Genauso wenig ist der Garten als dauerhafter Aufenthaltsort für den Hund gedacht. Er soll sich dort nicht nur „mit sich beschäftigen“ und auch nicht den ganzen Tag allein dort verbringen. Denn alles, was der Hund allein machen muss, nimmt ihm die Möglichkeit des Sozialkontakts. Das ist es aber, was einen Hund ausmacht. Er ist ebenso wie der Mensch ein soziales Wesen und auf Zuwendung angewiesen.
Im Gegensatz zu Katzen, die tatsächlich eher Einzelgänger sind und sich als Freigänger auch prima ohne den Menschen zurechtfinden können, ist der Hund durch die Jahrelange Domestikation nicht mehr von der Seite des Menschen wegzudenken. Wie viele Freigängerkatzen kennst du und wie viele „Freigängerhunde“? Da wird der Vergleich schon etwas deutlicher. Klar gibt es selbstständige Hunde, die ihre Runden durchs Dorf drehen. Aber das ist eher die Ausnahme, als die Regel.
Ein Garten ist also nicht dazu da, um den Hund sich selbst zu überlassen.
Im Gegenteil. Ich persönlich sehe den Garten als private Spielwiese, die ich mir so einrichten und gestalten kann, wie es mir gefällt. Ich kann mich dort mit meinem Hund nach Lust und Laune austoben, ohne Gefahr zu laufen, dass wir gestört oder zu sehr abgelenkt werden oder der Hund mir wegläuft. Es ist quasi der glanzvolle Kompromiss zwischen sicherem Wohnzimmer ohne jegliche Ablenkung und freier Wildbahn mit zu viel und unkontrollierter Ablenkung. Gerade für junge Hund oder solche, die sich mit Ablenkung schwertun, ist so ein Garten also ideal. Genau für diesen Fall möchte ich die Begrifflichkeit des „hundesicheren Gartens“ beschreiben.
Denn wer der Meinung ist, seinen Hund immer wieder über längere Zeiträume allein in den Garten sperren zu müssen, der muss andere Maßnahmen treffen, als derjenige, der mit seinem Hund gemeinsam Zeit im Garten verbringt.
Starten wir also mit dem Zaun.
Ein Zaun sollte in irgendeiner Form Pflicht sein, wenn man mit seinem Hund im Garten trainiert. Sofern man den Hund nicht immer angeleint haben möchte, so ist der Zaun die beste Lösung. Zwar ist ein Zaun je nach Größe und Material ziemlich teuer, aber eine Investition, die sich auf jeden Fall lohnt.
Vor der Wahl des richtigen Zaunes solltest du jedoch schon ein paar Überlegungen anstellen
Du solltest zum Beispiel bedenken, dass ein Hund schon aus dem Stand sehr hoch springen kann. Für einen mittelgroßen, gesunden Hund sind 1,30m gar kein Problem. Hat er dann noch die Möglichkeit, Anlauf zu nehmen, dann wird es noch mehr. Außerdem machen viele Hunde manchem Schlangenmenschen höllisch Konkurrenz, wenn sie sich getreu dem Motto „Wo der Kopf durchpasst, passt der Rest auch durch“ unter jedem Zaun hindurchzwängen.
Wenn ein Hund also ausbrechen möchte, dann wird er vermutlich Mittel und Wege finden. Selbst ein Fort Knox würde ihn dann nicht halten. Dennoch sollte die Planung des Zauns diese Punkte berücksichtigen. Also besteht ein guter Zaun nicht nur aus Zaun, sondern auch aus der Verknüpfung, dass er eine klare Grenze darstellt. Das übt man am besten schon mit dem jungen Hund, indem man jeden noch so kleinen Ausbruchversuch mit einem klaren Abbruchsignal unterbindet.
Doch welche Zaunarten gibt es nun und welche eignet sich am besten?
Das ist pauschal schwer zu sagen. Natürlich gilt, je massiver ein Zaun, desto schwerer ist ein Durchkommen. Doch bleibt auch bei einem stabilen Zaun noch die Möglichkeit des „Drunter und Drübers“. Als wir unseren Garten einzäunen wollten, liebäugelten wir eine ganze Weile mit sogenanntem Doppelstabmattenzaun . Dieser bekannte, meist grüne Zaun ist sehr stabil, relativ unauffällig und in fast jeder gewünschten Höhe zu bekommen. Leider ist er auch sehr teuer.
Und obwohl unser Garten nicht so besonders groß ist, wäre ein komplettes Einzäunen mit diesen Elementen für uns kaum bezahlbar gewesen. Zumal wir den Zaun auch in einem Rutsch und nicht Stück für Stück aufbauen wollten und wir „nur“ zur Miete wohnen. Da kalkuliert man ja doch noch mal etwas anders, als im Eigenheim. Der „eigene“ eigene Garten – also der einer gekauften oder gebauten Immobilie – kann in Anbetracht der langen Wohndauer auch mit einem sehr teuren Zaun eingerahmt werden. Diese Investition lohnt sich dann allemal und kann auch in Etappen erfolgen. Oder man bedenkt diese Investition schon beim Bau und hat entsprechend Geld für den Zaun übrig. Bei Mietobjekten ist dann oft eine günstigere Lösung nicht verkehrt. Vielleicht ist ja sogar schon ein Zaun oder zumindest ein Teilstück vorhanden.
Die Zaunfrage ist auch eine Frage des Geldes
Wir haben uns dann schlussendlich für einen Maschendrahtzaun mit einer Höhe von 1,25 m entschieden.
Der Vorteil liegt neben dem geringeren Preis auch darin, dass man ihn bei schwierigen Grundstücksverhältnissen noch gut ziehen kann. Starre Zaunelemente lassen sich nämlich nur schwerlich um Kurven durch einzelne Büsche und Bäume bauen. Dafür ist das Maschendrahtgeflecht wiederum ideal. Bei uns stehen nämlich viele Büsche und kleine Bäumchen – bei uns nennt man das auch „Knick“ – an der Grundstücksgrenze. Die konnten wir zwar etwas zurückschneiden, aber sie mussten sich trotzdem mit dem Zaun arrangieren und miteinander auskommen. So macht der Maschendrahtzaun jetzt immer wieder minimale Wellen, damit der Knick weiterwachsen kann.
Hätten wir uns doch für den Doppelstabmattenzaun entschieden, hätten wir mehr Pflanzen entfernen müssen. Für unseren Hund – eine Australian Shepherd Hündin mit 50cm Rückenhöhe – ist es auch nicht schlimm, dass es kein starrer Zaun geworden ist. Sie neigt nicht dazu, sich unter dem Zaun hindurch zu quetschen oder zu buddeln. Wer allerdings kleinere, wendige Hunde hat, dem reicht der Maschendraht eventuell nicht. Denn trotz Spanndraht am unteren Ende ist der Maschendrahtzaun immer noch etwas flexibel und in Kombination mit leichtem Buddeln flutschen die ersten kleinen Hunde schon unten hindurch.
Starre Zäune geben unten nicht nach.
Generell muss man bei „Viel-Buddlern“ auch darauf achten, den Zaun unten stabil zu halten. Manchmal hilft dann nur noch einbetonieren. Also den Zaun – nicht den Hund! 😊 Wem die Drahtgeflechtzäune optisch nicht so zusagen, kann auch noch auf alternative Materialien zurückgreifen. Neben Metallzäunen gibt es auch noch Varianten aus Kunststoff oder Holz.
Holzzäune haben sich besonders als Sichtschutzzäune etabliert. Im Gegensatz zu Zäunen aus Metall haben sie allerdings den Nachteil, dass sie regelmäßig von Algen befreit und mit Holzschutzmittel behandelt werden müssen, damit man lange Freude an ihnen hat. Trotzdem können sie irgendwann rotten. Dennoch sind Sichtschutzzäune aus Holz sehr beliebt, da sie einfach schöner anzusehen sind, als Metallzäune. Außerdem können sie besonders bellfreudige Hunde davon abhalten, jeden vorbeigehenden Spaziergänger oder die Nachbarn zu verbellen. Wer wiederum dem vorhersehbaren Verschleiß der Holzteile vorbeugen möchte, der verwendet Sichtschutzzäune aus Kunststoff . Diese gibt es inzwischen auch in unzähligen Varianten und sie sehen optisch gar nicht mehr so doof aus.
Eine weitere Variante aus Holz sind sogenannte Staketenzäune . Sie sind optisch wirklich hübsch anzusehen, allerdings nur für Hunde geeignet, die lediglich eine freundliche Erinnerung an die Grundstücksgrenze benötigen. Absolut stabil und ausbruchssicher sind sie nicht. Aber bei ansonsten relativ grundstückstreuen Vierbeinern, die nur abgesichert werden sollen, eine prima Lösung. Weiterer Vorteil der Staketenzäune: Katzen passen noch hindurch. Wer also neben dem Hund noch eine Freigängerkatze hat, die das Grundstück noch bequem verlassen können soll, ist hier gut bedient.
Wie immer ist es auch Geschmackssache, für welches Zaunmaterial du dich entscheidest.
Eine andere Möglichkeit der Grundstückseinfriedung bilden wiederum recht lebendige Gesellen: Pflanzen. Ob als Hecke oder Knick, ein natürlicher Sichtschutz sieht oftmals besonders schön aus.
Für Hunde giftige Pflanzen sollten besser NICHT in der Hecke oder dem Knick gepflanzt sein.
Zu beliebten Heckenpflanzen, die schnell gefährlich werden können zählen u.a. Buchsbaum, Rhododendron, Eibe oder Thuja.
Allerdings sollten Hecken immer zusätzlich mit einem Zaun gesichert werden. Sie alleine bieten keinen „Ausbruchschutz“.
Auch wenn sie sehr undurchdringlich scheinen – Hunde finden sehr schnell Wege. Nur für wirklich hoftreue Hunde kann eine dichte Hecke ausreichend sein. Außerdem muss man auf die Art der Heckenpflanzen achten. Sind es keine immergrünen Pflanzen, so droht dank Blätterverlust im Herbst plötzlich freie Sicht auf die umliegenden Grundstücke und aus dem vermeintlich sicheren Dickicht wird schnell eine offene Tür. Dieses Phänomen findet sich bei uns auch: Im Sommer ist unser Zaun nicht zu erkennen vor lauter Grün. Schließlich ist er selbst auch grün. Man könnte ihn dann sogar für völlig überflüssig halten. Aber im Herbst und Winter lichtet sich das Laubwerk plötzlich und lädt den Hund zum Spaziergang ein. Dann ist der Zaun wiederum goldwert.
Stromzäune halte ich für einen hundesicheren Garten übrigens für völlig fehl am Platz.
Wenn dein Hund sich nur von solchen Mitteln vom Abhauen abhalten lässt, dann suche bitte einen kompetenten Trainer auf und versuche, an der Ursache zu arbeiten.
Überprüfe bei jeder Zaunart – egal für welche du dich schlussendlich entscheidest – auch immer das Verletzungsrisiko. Ich habe schon Gärten mit Schafszäunen eingezäunt gesehen – das sind diese Zäune aus groben Drahtgittern. Versucht der Hund hier, sich hindurch zu quetschen, kann er hängenbleiben und sich schwere Verletzungen zuziehen.
Mache dir also Gedanken, was du willst und was zu deinem Garten, Hund und Geldbeutel passt.
Die Zauncheckliste:
- Wie lang muss der Zaun sein?
- Wie hoch sollte er sein?
- Aus welchem Material sollte der Zaun bestehen?
- Muss er unten gegen Graben gesichert werden?
- Reicht eine Hecke und wenn ja, aus welchen Sträuchern/Bäumen darf sie gepflanzt werden(Stichwort: Giftpflanzen)?
- Brauche ich einen Sichtschutzzaun gegen Ablenkung?
- Wohne ich zur Miete oder gehört mir das Haus mit Garten?
- Wenn ich zur Miete wohne: Ist der Vermieter mit einem Zaunbau überhaupt einverstanden?
- Kann ich den Zaun selbst ziehen oder brauche ich Hilfe von Profis dafür?
Wohnst du zur Miete, musst du deinen Vermieter generell IMMER um Erlaubnis fragen, wenn du einen Zaun errichten willst – außer es ist schon selbiges im Mietvertrag festgelegt.
Ein Zaun stellt eine bauliche Veränderung am Grundstück dar und bedarf der Zustimmung des Vermieters.
Ein ohne Einverständnis gesetzter Zaun kann zum großen Streitfall werden und muss ggf. auch wieder abgebaut werden.
Solltest du noch auf der Suche nach einem Haus mit Garten sein, kannst du die Zaun-Frage auch immer vorab stellen und dann am besten gleich im Mietvertrag festhalten lassen.
Hat man einen netten Vermieter, so kann man vielleicht sogar mit ihm zusammen eine Lösung bezüglich des neuen Zaunes finden. Wertet ein hochwertig und professionell eingezäunter Garten das Mietobjekt auch für spätere Nachmieter auf? Bestand ohnehin der Wunsch des Vermieters, den Garten einzuzäunen? Wenn ja, ließe sich durch eine Kostenbeteiligung durch den Mieter gegebenenfalls eine „bessere“ Variante Zaun nutzen? Diese Fragen sollten definitiv geklärt werden. So kann man sich im Zweifel einiges an Arbeit, Ärger und sogar Kosten sparen.
Überprüfe deinen Zaun regelmäßig auf Buddellöcher, kaputte Stellen oder Absprunghilfen in Form an den Zaun gestellter Kisten, Hölzer oder Ähnlichem.
Gerade an dicht bewachsenen oder unübersichtlichen Stellen kommt dein Hund sonst doch schnell mal auf die andere Seite.
Welche Möglichkeiten für das Training im Garten gibt es aber, wenn man keinen Zaun hat?
Hierzu würde mir neben einem sehr gut hörenden Hund immer die lange Leine zuerst einfallen. Ich trainiere in unbekanntem Gebiet mit meinem Hund auch immer mit Schleppleine. Als unser Zaun noch nicht stand, habe ich diese auch im heimischen Garten verwendet. Möchte man den Hund dann ohne Zaun einen Augenblick vor sich hin schnüffeln lassen, so kann man mit einem Erdhaken – auch „Anlegepflock“ genannt – und einer langen Leine Bewegungsfreiraum schaffen.
Nun haben wir im Idealfall also einen eingezäunten Garten. Das ist schon einmal die halbe Miete, wenn es um einen hundesicheren und damit auch hundegerechten Garten geht.
Giftige Pflanzen haben im hundegerechten Garten nichts zu suchen
Als nächstes sollte man sicherstellen, dass sich – neben der bereits erwähnten Hecke – keine für den Hund giftigen oder sogar potenziell tödlichen Pflanzen im Garten befinden. Lässt sich darauf nicht verzichten, sollten sie zumindest außerhalb der Reichweite des Hundes sind. Manche Hunde interessieren sich überhaupt nicht für die Gartenpflanzen. Sie kämen nie auf die Idee, an einem Efeu zu knabbern oder Maiglöckchen zu fressen. Andere Hunde wiederum – besonders Welpen, Junghunde oder besonders gelangweilte Exemplare – untersuchen jedes Kraut erst einmal mit der Schnauze.
Trifft das auf deinem Hund zu, solltest zu alles, was irgendwie giftig sein könnte, entfernen.
Manchmal kann es auch bei älteren Hunden dazu kommen, dass sie plötzlich seltsame Verhaltensweisen an den Tag legen. Auch Hunde können Demenz bekommen. Wenn das passiert, nagt vielleicht auch der Senior mal an den Geranien, auch wenn er es vorher sein ganzes Leben lang nicht tat.
Achte also auch im höheren Alter auf deinen Hund!
Möchtest du dennoch im Garten nicht auf Blumen und Beete verzichten, hast du mehrere Möglichkeiten, wie du das mit deinem Hund unter einen Hut bringen kannst.
Was tun, wenn der Hund die Beete nicht in Ruhe lässt?
Die beste für alle wäre freilich, wenn dein Hund die Beete einfach von sich aus ignoriert. Das kann man über Konsequenz von Anfang an erreichen. Mit einem scharfen „NEIN“ oder dem jeweiligen, bekannten Abbruchsignal wird der Hund vom Beet ferngehalten. Wir haben beispielsweise genau ein Beet im Garten, da funktioniert das ganz gut.
Dazu muss das Abbruchsignal natürlich vorher Schritt für Schritt aufgebaut worden sein – und dein Hund muss es akzeptieren. Das geht bei dem einen schneller und bei dem anderen etwas langsamer. Und dann gibt es noch die Kandidaten Hund, die sich dafür überhaupt nicht interessieren. Da wird trotz der größten Bemühungen immer wieder das frisch bepflanzte Beet durchgewühlt und jede Blume totgeschüttelt.
Ein grabender Hund ist für jeden Hobbygärtner eine Katastrophe!
Lässt sich dein Hund also partout nicht durch konsequente Erziehung aus dem Beet fernhalten, hilft nur noch einzäunen oder ein Hochbeet. So kannst du oder ein anderes Familienmitglied weiter gärtnern, ohne dass der Hund ständig dazwischenfunkt.
Auch manche Bäume muss man mit einem kleinen Schutzzaun versehen, damit Hundi ihn in Ruhe lässt. Ein Blumenmeer wie auf Schloss Bellevue lässt sich allerdings ohnehin schwer mit der Haltung eines Hundes vereinbaren. Sinnvoll wäre es hier, einen für beide Seiten handelbaren Kompromiss zu finden. Ist der Garten groß genug, lässt er sich sicherlich auch in die „Hundezone“ und die „Pflanzzone“ unterteilen.
Für den Hundegarten am besten geeignet: Rasen
Für die „Hundezone“ empfiehlt sich meiner Meinung nach immer Rasen. Das ist pflegeleicht, robust und bietet viel Platz zum Toben, Spielen und Trainieren.
Solltest du auf deinem Rasen einen modernen Rasenmähroboter fahren lassen, denke immer daran, ihn und deinen Hund nie unbeaufsichtigt zusammen laufen zu lassen. Zwar sollen die Geräte inzwischen sehr sicher sein, aber Zwischenfälle mit Messern und Pfoten passieren immer mal wieder und enden im Zweifel sehr unschön.
Ignoriert dein Hund den Mähroboter, kannst du beide UNTER AUFSICHT im Garten laufen lassen. Trotzdem ist dann höchste Vorsicht geboten!
Reagiert dein Hund aber darauf, so mähe wirklich nur dann, wenn dein Hund nicht im Garten ist.
Ein paar Bäume auf dem Rasen – je nach Möglichkeiten – sind auch nicht verkehrt. Sie lassen sich beispielsweise zum „Herumschicken“ prima ins Training einbauen.
Handelt es sich bei den Bäumen in deinem Garten um Obstbäume, solltest du gerade im Sommer immer ein Auge darauf haben.
Viele Hunde untersuchen heruntergefallenes oder tiefhängendes Obst gerne mit der Schnauze.
Sollten sich hier allerdings schon Wespen zu schaffen machen, kann das ganz schnell nach hinten losgehen.
Wer Dünger oder Pestizide im Garten verwendet, muss den Hund fernhalten
Ein weiterer Vorteil einer getrennten Hunde- und Blumenzone ist auch der, dass du bei der Gartenpflege etwas flexibler sein kannst. Generell solltest du immer sorgsam im Umgang mit Pestiziden, Dünger oder Giften sein. Entweder, du verwendest sie gar nicht – was ich in einem Garten mit Hund für das Beste halte – oder du hältst deinen Hund strikt davon fern. Rasendünger, Schneckenkorn, Unkrautvernichter – all das kann schnell zur tödlichen Gefahr für deinen vierbeinigen Hausgenossen werden. Hast du die Bereiche aber getrennt, so kannst du dich angemessen um deine Pflanzen kümmern, dich gleichzeitig aber im anderen Bereich noch mit deinem Hund aufhalten.
Auch Mause- oder Rattenfallen solltest du nur außerhalb der Hundereichweite aufstellen. Schnell geraten sonst mal die Nase oder Pfote hinein. Rattengift hat selbstverständlich auch nichts in der Nähe deines Hundes zu suchen. Bedenke aber, dass vergiftete Ratten noch eine Weile laufen können und so vielleicht doch im Revier deines Hundes landen. Hältst du all diese Dinge strikt aus dem Bereich deines Hundes fern, wird der Hundebereich so zur Spielwiese.
Sprünge sollten nicht auf hartem Untergrund aufgestellt werden
Steine, Betonboden oder Platten sind dafür allerdings eher weniger geeignet. So bietet eine gepflasterte Terrasse zwar in der nassen Zeit eine gute Alternative, um eventuellem Matsch auszuweichen, aber sie ist nicht uneingeschränkt für alles nutzbar. Sprünge und andere Dinge, die die Gelenke belasten, wie schnelle Wendungen oder so etwas in der Art – sind hier nur bedingt durchführbar. Mal ein kleiner Hüpfer auf hartem Boden ruiniert nicht sofort alle Gelenke – aber sie sollten die Ausnahme bleiben.
Je größer der Garten, desto mehr Möglichkeiten hat man natürlich.
Hat man vielleicht sogar noch Kinder, so können auch diese einen eigenen Bereich haben. Gerade für stürmische Hunde, die sich sonst immer in das Spiel der Kinder einmischen, kann das von Vorteil sein.
Lässt der Hund die Kinder nicht in Ruhe spielen oder schaukeln sich beide Parteien zu sehr hoch, sollten sie auf jeden Fall getrennt werden.
Ansonsten kann es zu Missverständnissen und Unfällen kommen.
Lass Kinder und Hund auch nie unbeaufsichtigt zusammen spielen.
Ein Schuppen eignet sich ideal zur Unterbringung des Gartenspielzeugs
Ich persönlich favorisiere dann noch einen geschützten Platz – in unserem Fall ein Schuppen – in dem die Gartengeräte und unser Gartenspielzeug für den Hund aufbewahrt werden kann. Für den Sommer habe ich draußen eine Überdachung für Kaminholz umfunktioniert und meine Hürden so unter Dach stehen. So komme ich schnell und einfach heran, wenn ich mal „eben schnell“ mit dem Hund arbeiten will. Im Winter wandern die Sachen dann in den Schuppen, damit sie der Witterung nicht vollständig ausgesetzt sind.
In diesem Schuppen sind dann auch sämtliche Gartengeräte gut untergebracht. Spitze Werkzeuge, wie Sägen, Äxte oder Sensen sollten immer außerhalb der Reichweite des Hundes aufbewahrt werden. Man sollte auch bei Gartenarbeiten immer überlegen, ob der Hund dabei sein soll.
„Hilft“ der Hund bei der Gartenarbeit, dauert sie meist doppelt so lange
Bei Arbeiten wie Fegen oder Rechen kommen viele Hunde auf die Idee, „helfen“ zu wollen. Das äußert sich dann im Jagen und Hineinbeißen des Gartengerätes. Das sollte man direkt zu Beginn unterbinden, da man sonst nie wieder – oder halt nur mit viel Aufwand und sehr mühsam – auch in Zukunft seine Arbeiten erledigen kann. Was beim Welpen noch niedliches Spiel ist, sieht beim ausgewachsenen Hund dann schon ganz anders aus.
Auch Unkrautjäten kann vom Hund als völlig falsche Aufforderung aufgefasst werden: „Prima, Frauchen buddelt im Beet, das kann ich auch!“ Also den Hund lieber anbinden oder mit jemand anderem auf eine große Spazierrunde schicken, wenn du Unkraut zupfen willst.
Scharfkantige Gartengeräte haben nichts in Hundenähe zu suchen
Gefährliche Arbeiten, wie das Sägen eines Baumes, das Schneiden der Hecke, Holzhacken oder auch Rasenmähen sollten immer mit Vorsicht unternommen werden. Während das Schnappen nach dem Besen noch niedlich und putzig scheint, kann dasselbe nach der elektrischen Heckenschere schnell in der Klinik enden. Achte beim Tragen dieser Geräte auch immer darauf, dass dein Hund nicht hineinlaufen, -springen oder -beißen kann.
Es gibt sicherlich noch viel mehr Tätigkeiten, die man als Mensch im Garten erledigen möchte, ohne dabei vom Hund „unterstützt“ zu werden.
Hast du einen Hund, der sich nicht für deine Gartenarbeit interessiert, hast du Glück.
Wenn nicht, mache dir vorab Gedanken. Vieles geht leichter, wenn einem eine zweite Person hilft. Einer macht die Gartenarbeit und der andere zeigt dem Hund, was er dabei darf und was nicht.
Besonderheiten im Hundegarten: der Gartenteich
Weiterhin gibt es noch ein paar Besonderheiten, wenn wir über Gärten für und mit Hunden sprechen. Ist ein Teich vorhanden, muss zum Beispiel geklärt werden, ob der Hund in diesen hineindarf. Hierbei musst du dann genauso konsequent sein, wie mit den Beeten. Darf der Hund mal hinein und mal nicht, weiß er nicht, was Phase ist. Teiche, die mit Teichfolie gebaut wurden, können durch die Hundekrallen Schaden nehmen. Hier sollten Hunde keinen Zutritt bekommen.
Naturteiche können zum Schwimmen einladen. Hast du sogar einen Pool, musst du auch hier überlegen, was der Hund darf und was nicht. Denke aber immer daran: Wenn du eine Wasserstelle – welcher Art auch immer – im Garten hast, musst du sie entweder gut sichern oder für eine Ausstiegsmöglichkeit sorgen. Es sind schon Hunde in Pools ertrunken, weil sie nicht mehr an den glatten Wänden herauskamen.
Ein Swimmingpool ohne Ausstiegsmöglichkeit kann schnell zur tödlichen Gefahr für den Hund werden.
Inzwischen gibt es glücklicherweise einige Rampen und Treppen, mit denen Hunde selbstständig aus dem Pool steigen können. Vergiss aber bitte nie, die Benutzung mit deinem Hund zu üben. Ansonsten weiß er im Notfall in Panik nicht, wie er vorzugehen hat.
Als Alternative kannst du auch einen Hundepool selbstbauen. Eine kleine Anleitung zum Do-it-yourself Hundepool findest du im Artikel Ein Königreich für einen Hundepool.
Besonderheiten im Hundegarten: die Buddelecke
Eine weitere Besonderheit eines Hundegartens stellt eine sogenannte „Buddelecke“ dar. Oft wird bei Hunden, die viel und gerne Graben, empfohlen, eine Buddelecke zu installieren, in der der Hund graben DARF. Das ist an sich eine gute Idee und wenn man es dem Hund – so wie mit den Beeten – auch vermittelt bekommt, für den Hund auch sehr schön.
Allerdings setzt so eine „Buddelecke“ noch ein höheres Maß an Konsequenz voraus.
Wenn der Hund gelernt hat, dass er im heimischen Grün nicht buddeln darf, dann ist das die eine Sache. Dann lässt er hoffentlich auch Beete und Blumen in Ruhe. Darf er aber an einer Stelle doch graben, muss er begreifen, dass er das auch NUR da darf. Das ist je nach Hund nicht so einfach zu verstehen. Denn je besser der „Buddel-Skill“ deines Hundes entwickelt ist, desto schneller gräbt er sich auch mal unter dem Zaun durch. Man tut sich und seinem Garten also nicht unbedingt einen Gefallen. Überlege es dir vorher gut und prüfe, wie konsequent du dabei bleiben kannst.
Besonderheiten im Hundegarten: die Hundetoilette
Ähnliches gilt für eine sogenannte „Hundetoilette“. Allerding ist hier die Verknüpfung noch eine etwas andere. Viele Hundebesitzer finden es unerwünscht, wenn der Hund überall im Garten hinpieselt oder sogar sein großes Geschäft erledigt. Dann werden kleine Areale abgeteilt, in denen der Hund sich erleichtern darf. Dazu wird der Hund dann zu Beginn des „Draußenseins“ immer dort hingeführt und überschwänglich gelobt, wenn er sich löst.
Das lässt sich mit Welpen am leichtesten konditionieren. So lernt der Hund, dass er sich nur dort erleichtern soll. Gerade bei markierenden Rüden wäre das sehr wünschenswert. Auch hier hängt der Erfolg – wie so oft – ganz von der konsequenten Erziehung ab. Am besten geht man einfach eine Runde spazieren, bevor man mit seinem Hund im Garten spielt oder trainiert. Dann ist dein Vierbeiner auch schon optimal aufgewärmt und kann direkt loslegen.
Stabile Hindernisse lassen sich gut selbst bauen
Wer handwerklich etwas versiert ist – oder jemanden kennt 😊 – kann sich auch feste Hindernisse für den Garten bauen. Ob einen Laufsteg, eine Wippe oder eine Schrägwand – mit ein bisschen Talent oder Können kein Problem. Ansonsten gibt es auch schöne Geräte zu kaufen. Wir testen uns ja auf dieser Seite und in unserem Garten Stück für Stück durchs Sortiment und lassen dich an den Ergebnissen teilhaben. Wie haben bereits ein Hürden- und Slalomstangenset getestet und eine Reihe von Steckhürden mit Hütchen. Wie du siehst, sind der Phantasie bei der Gestaltung eines hundesicheren Gartens kaum Grenzen gesetzt.
Fazit zum hundegerechten Garten
Und um auf die Frage vom Anfang zurückzukommen, was überhaupt ein „hundegerechter“ Garten ist: In meinen Augen ist ein hundegerechter Garten ein Garten, in dem sich Mensch und Hund wohlfühlen, der Hund sich nicht verletzen kann und dafür Sorge getragen wird, dass der Hund auch dort bleibt, wo er sein soll. So kann ich mit meinem Hund einfach den meisten Spaß haben und hoffen, dass es meinem Hund genauso geht.
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