Hundespielzeug: Das Kaffeeholz
Hundespielzeuge sind tägliche Begleiter, die deinem Hund und dir neue Trainingsmöglichkeiten oder Beschäftigungen bieten. Das kann zuhause im Wohnzimmer, im Garten, während des Spaziergangs oder beim Training sein. Mit manchen dieser Spielzeuge kann dein Hund sich alleine beschäftigen, andere sind nur mit dir zusammen spaßig. In der Reihe „Hundespielzeuge“ möchte ich dir gängige und vielleicht auch weniger bekannte Produkte vorstellen, die bei uns so im Einsatz sind. Unsere Erfahrungen damit und den einen oder anderen Trainingstipp bekommst du hier ebenfalls mit auf den Weg.
Vorteile
- splittert im Gegensatz zu normalen Ästen nicht, sondern wird nur abgeraspelt
- sehr geringe Verletzungsgefahr – trotzdem hat der Hund das „Stöckchen-Gefühl“
- langlebiges und robustes Kauvergnügen, dass gut angenommen wird und alle Vorteile des Kauens bietet
- sowohl drinnen, als auch draußen ein großer Spaß für den Hund
- neutraler Geruch auch während des Kauens – auch fürs Büro geeignet
- natürliche Zahnreinigung
- aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt
- kalorienfrei und deshalb für Hunde auf Diät absolut geeignet
- für viele Hunde mit Unverträglichkeiten geeignet
Nachteile
- missbraucht der Hund das Kaffeeholz drinnen als „Wurfgeschoss“, ist mit hoher Lärmbelästigung zu rechnen
- raspelt der Hund beim Kauen in kurzer Zeit viel vom Holz ab, muss man drinnen danach erstmal sauber machen
- nach einer Weile des Kauspaßes spitzen sich die Enden des Holzes an und es sollte langsam ausgetauscht werden
- bei qualitativ minderwertigen oder überlagerten Hölzern kann es in seltenen Fällen passieren, dass sich größere Splitter lösen, die doch Verletzungen verursachen können – in dem Fall das Holz bitte sofort austauschen!
Wie wir auf das Kaffeeholz kamen
Auf der Suche nach Kauartikeln für unsere Hündin wurden wir von Freunden irgendwann auf das Kauholz – oder auch Kaffeeholz – aufmerksam gemacht. Da Stöckchen ja mittlerweile obschon ihrer hohen Verletzungsgefahr als Kauartikel sehr in Verruf geraten sind, brauchten wir eine Alternative. Denn wie fast jeder Hund fährt auch unsere Hündin total auf Stöckchen ab. Gleichzeitig wollten wir auch etwas haben, das die Zähne reinigt. Und da der Hund nicht jeden Tag Rinderkopfhaut haben kann, musste eine kalorienfreie Lösung her. Unser Portfolio von Kauartikeln umfasst inzwischen eine ganze Reihe an Produkten, die wir je nach Tagesform und Lust und Laune geben können. Warum Kauen so wichtig für Hunde ist, kannst du übrigens im Artikel Kauspaß für Hunde nachlesen.
Unser erstes Kauholz ist inzwischen etwa ein Jahr alt und seine Lebensdauer neigt sich langsam dem Ende zu. Es hat mittlerweile zwei angespitzte Seiten, die eher einem Pflock, als einem Kauspielzeug ähneln. Bis dahin hat es aber definitiv gute Dienste geleistet.
Das Kaffeeholz im Test
Kaffeehölzer gibt es von verschiedenen Firmen in unterschiedlichen Größen. Die Größenangaben sind dabei an Größe und Gewicht des Hundes auszumachen. So findet man eigentlich schnell den passenden Holzstab. Unser erster Stab, der inzwischen ausgetauscht wurde, hatte die Größe „M“. Er war für unsere Hündin – insbesondere im Wachstum – gut proportioniert. Etwas überambitioniert legten wir uns als nächstes einen Kaustab in Größe „L“ zu. Dieser ist eigentlich für Hunde ab 20 kg gedacht und daher doch etwas groß für unsere 17 kg Hündin. Da sie aber nicht lesen kann, ist ihr das doch recht egal und auch der größere Stab wird gut angenommen. Zu groß sollte man das Kauholz aber dennoch nicht wählen, damit der Hund noch angenehm darauf knabbern kann, ohne Maulsperre zu bekommen. Ansonsten kann es auch passieren, dass der Hund das Holz links liegen lässt.
Material und Aussehen des Kaffeeholzes
Das Kaffeeholz besteht – wie der Name bereits verrät – aus dem Holz des Kaffeebaumes. Diese Bäume müssen in regelmäßigen Abständen zurückgeschnitten werden, um dauerhaft gute Kaffeeernten zu liefern. Aus diesen zurückgeschnittenen Ästen und Zweigen oder auch alten Bäumen werden die Kauhölzer für unsere Hunde gefertigt. Sie werden auf die richtige Länge geschnitten und an den Kanten beschliffen. So sind sie nicht mehr scharfkantig und können bedenkenlos gegeben werden. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, haben zwar alle Kaffeehölzer einen ähnlichen Charakter, sind in sich aber jedes unterschiedlich und individuell anzusehen. Besonders schön finde ich hier bei der Herstellung den Gedanken der Nachhaltigkeit: Statt extra Bäume zu pflanzen, werden nur diejenigen verwendet, die sowieso ausgedient haben. Sie würden ansonsten oftmals nur zu Feuerholz verarbeitet werden. So haben sie noch eine zweite, sinnvolle Aufgabe bekommen.
Der größte Vorteil des Kaffeeholzes liegt darin, dass es trotz hoher Stabilität nicht splittert, sondern duch den Hund mehr abgeraspelt wird. So entstehen keine gefährlichen Teile, die Maul oder Verdauungstrakt des Vierbeiners verletzen könnten. Das Holz hat eine ganz andere Struktur, als die meisten Hölzer bei uns. Es ist zwar deutlich härter, doch kaut der Hund eine Weile darauf herum, wird es „weicher“. Auch die abgeraspelten Flocken sind eher weich und nicht scharfkantig. Anders als die Torgaswurzel oder Geweihstücke ist hier das Verletzungsrisiko beim Kauen wesentlich geringer.
Benutzung und FunFactor des Kaffeeholzes
Die Benutzung des Kaffeeholzstabes ist denkbar einfach: Man gibt es seinem Hund und schon kann er nach Herzenslust darauf herumkauen. Nun ist es jedoch von Hund zu Hund verschieden, wie begeistert er bei der Sache ist. Unsere Hündin findet das Kauholz meist eine ganze Zeit lang sehr spannend und schrabt und raspelt wie eine Weltmeisterin die Späne ab. Man bekommt förmlich den Eindruck, sie wolle das Holz in kürzester Zeit in ein Puzzle verwandeln. Aufgrund der Größe geht das glücklicherweise gar nicht so schnell. Hat sie dann jedoch genug vom Kauen, weil es ihr zu anstrengend wird oder sie schlicht keine Lust mehr hat, funktioniert sie das Teil kurzerhand zum Wurfgeschoss um. Meist geht dann für sie – im Gegensatz zu mir – der Spaß erst richtig los. Denn wenn das Kaffeeholz dann in kürzester Zeit mehrfach auf den Laminatfußboden gedonnert wird, ist es mit der Ruhe gänzlich vorbei. Also nehme ich ihr das Holz dann weg oder sie wandert mitsamt Stockersatz in den Garten. Auf dem Rasen kann sie das Holz gerne herumwerfen, wie sie möchte.
Seit wir das Kaffeeholz auch im Garten anbieten, werden dort übrigens alle anderen Stöckchen und Äste auch gut ignoriert. Sollte doch mal einer ins Visier genommen werden, bieten wir unserer Hündin einfach ein Tauschgeschäft mit dem Kaffeeholzstab an und die Sache ist gegessen. Das empfinde ich als sehr angenehm, denn so muss ich mir um splitternde Äste oder im Hals steckende Stöcke keine Sorgen mehr machen.
Ein großer Punkt für mich ist neben der Beschäftigung und der Stöckchenalternative natürlich auch die Zahnpflege. Das Kaffeeholz reinigt die Zähne während des Kauens doch ziemlich gut. Im Gegensatz zu getrockneten Fleischprodukten – wie Rinderkopfhaut, Pansen oder sonstigem – kommt hier nicht direkt wieder ein Film auf die Zähne. Deshalb geb eich das Kauholz immer wieder gerne zwischendurch, um die Zähne in Schuss zu halten.
Nimmt der Hund das Kauholz nicht direkt gut an, gibt es ein paar Tipps und Tricks, die man ausprobieren kann. Zunächst sollte man schauen, ob das Holz die richtige Größe hat oder vielleicht zu groß für den Hund ist. Bei einem zu großen Holzstab kommt es oft vor, dass Hunde schnell frustriert aufgeben. Bei Stöckchen suchen sich die meisten ja auch dünnere Äste aus. Die wenigsten Hunde, die ich kenne, nehmen direkt die größten Äste, die sie finden können. Es gibt bei jedem Hund eine individuelle „Wohlfühlgröße“ bei Kauartikeln. Außerdem kann es bei Kaumuffeln helfen, das Kaffeeholz über Nacht mal in ein Wasserbad zu legen. So soll sich der Geruch, bzw. Geschmack intensivieren und der Hund mehr zum Kauen animiert werden. Wie gut das funktioneirt, kann ich leider nicht aus eigener Erfahrung sagen, da unsere Hündin das Holz auch so gut annimmt.
Unser persönliches Fazit
Das Kaffeeholz ist inzwischen schon in mehrfacher Ausführung hier eingezogen, da das erste nach intensiver Nutzung langsam den Geist aufgibt. Das sollte eigentlich schon alles sagen. Unsere Aussiehündin ist total versessen auf das Kauholz, kaut und spielt damit und fragt immer wieder, ob sie es haben kann, wenn es mal wieder weggelegt ist.
Ich persönlich gebe das Holz inzwischen fast ausschließlich im Garten. Das hängt mit den abgeraspelten Holzspänen und den Wurfkünsten unserer Hündin zusammen. Wessen Hund sich friedlich mit dem Kaustab beschäftigt und die Späne nicht im ganzen Haus verteilt, kann ihn sicherlich auch drinnen angeboten bekommen. Für diese Hunde ist er auch absolut geeignet fürs Büro, da sich keinerlei Geruchsbelästigung einstellt. Und aufgrund der Kalorienlosigkeit auch für Hunde auf Diät oder mit Unverträglichkeiten zu empfehlen.
Insgesamt halte ich den Kaffeeholzstab für eine ganz tolle Alternative zu „echten“ Stöckchen und würde mir für unsere Hündin immer wieder einen besorgen. Man sollte ihn austauschen, wenn er zu abgenagt ist. Je nach Kauintensität und -dauer hält ein Kaffeeholz bei uns zwischen 6 Monaten und einem Jahr.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-11 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API