Hundespielzeug: Die Frisbee
Hundespielzeuge sind tägliche Begleiter, die deinem Hund und dir neue Trainingsmöglichkeiten oder Beschäftigungen bieten. Das kann zuhause im Wohnzimmer, im Garten, während des Spaziergangs oder beim Training sein. Mit manchen dieser Spielzeuge kann dein Hund sich alleine beschäftigen, andere sind nur mit dir zusammen spaßig. In der Reihe „Hundespielzeuge“ möchte ich dir gängige und vielleicht auch weniger bekannte Produkte vorstellen, die bei uns so im Einsatz sind. Unsere Erfahrungen damit und den einen oder anderen Trainingstipp bekommst du hier ebenfalls mit auf den Weg.
Vorteile
- klein und handlich: kann überall hin mitgenommen werden
- macht Hund und Halter gleichermaßen viel Spaß und stärkt die Bindung von Hund und Halter enorm
- kein großartiger Aufbau nötig
- nicht zu teuer
- kann sogar als Wettkampfsport ausgeübt werden: DiscDogging
- wie du deinem Hund die Frisbee schmackhaft machst, liest du in Frisbee Fun für flotte Feger
Nachteile
- belastet Knochen und Gelenke mitunter stark
- für alte, kranke oder zu junge Hunde nicht/nur sehr bedingt geeignet
- ist kein Kauspielzeug und sollte dem Hund somit auch nicht alleine überlassen werden
- setzt auch beim Halter ein Mindestmaß an Wurftalent und Übung voraus
Wie wir auf die Frisbee kamen
Da uns in der Welpenzeit unseres Hundes immer wieder stark davon abgeraten wurde, den Hund mit einem Ball zum „Balljunkie“ zu erziehen, suchten wir nach Alternativen. Es sollte etwas sein, bei dem der Hund seinem Bedürfnis nach rennen nachkommen konnte, aber gleichzeitig noch seinen Kopf anstrengen sollte. Quasi eine Kombination aus körperlicher und geistiger Auslastung. So kamen wir schlussendlich auf die Frisbee, denn geschickt geworfen und mit Kommandos versehen ist es mehr, als bloßes Hetzen. Um die fliegende Scheibe aus der Luft zu angeln, benötigt der Hund ein großes Maß an Geschick und Koordination. Das wiederum braucht Übung. Aber nach einigen eher missglückten Versuchen auf Menschen- und Hundeseite kann sich unser Frisbeetraining schon sehen lassen.
Diese Frisbees haben wir getestet
Auf der Suche nach für uns passenden Wurfscheiben fanden wir zwei sehr beliebte Modelle eines sehr populären Herstellers.
Die Activity und die Dog-o-Soar unterscheiden sich in vielen Punkten. Während die Activity eher leicht und aus festem Kunststoff ist, ist die Dog-o-Soar schwerer, etwas „wabbeliger“ und hat leicht andere Flugeigenschaften.
Die Dog Activity von Trixie
Unser erstes Modell war die Activity. Da ich selbst noch nicht der große Frisbeewerfer war, kam ich zunächst mit der leichteren Variante besser zurecht. Man braucht sehr wenig Schwung, um die Scheibe annehmbar fliegen zu lassen.
Sie liegt auch gut in der Hand und hat eine ruhige Flugbahn.
Material und Aussehen der Activity
Die Activity ist laut Hersteller aus splitterfreiem und bissfestem Kunststoff, der so weich sein soll, dass er den Hund nicht verletzt. In meinen Augen ist „weich“ zwar etwas anderes – mein Hund z.B. hat sehr weiches Fell – aber flexibel und bruchfest ist er allemal. Die Scheibe wiegt 100g und ist damit sehr leicht. Das Gewicht ist gleichmäßig verteilt und das Material an jeder Stelle gleich stark. Die Activity hat einen Durchmesser von 19 cm. An der umlaufenden Kante ist sie etwas abgeflacht. So kann man sie besser werfen und der Hund sie leichter aufnehmen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass unser Hund sich – gerade auf festen Untergründen – oft sehr schwer tut, die Frisbee aufzunehmen, wenn sie falschherum liegt.
Da das Material dann doch recht fest ist, reicht es nicht, eine Pfote darauf zu stellen und sie dann umzudrehen. Also schiebt Hundi die Scheibe mehr oder minder hilflos über den Boden, bis sie sich dreht. Dann ist das Aufnehmen und Tragen kein Problem. Wessen Hund aber bei solchen Sachen schnell frustriert ist, sollte vielleicht auf eine weichere Scheibe zurückgreifen.
Nach dem Training sollte man – das empfiehlt auch der Hersteller – die Wurfscheibe auf scharfe Kanten überprüfen. Sollten welche zu erfühlen sein, kann man sie ganz einfach mit feinem Schleifpapier glätten. So bleibt die Scheibe lange nutzbar.
Ganz nebenbei soll die Frisbee auch noch schwimmfähig sein. Das kann ich in der Zeit, in der wir sie jetzt haben, so nicht bestätigen. Da die Scheibe nach der Benutzung jedes Mal „leicht“ angesabbert ist – man könnte es auch schmierig und eklig nennen – schmeißen wir sie dann immer in einen Wassereimer, der sowieso im Garten steht. Am Anfang war noch eine Schwimm-Tendenz erkennbar. Inzwischen geht die Scheibe sofort unter und unsere Hündin macht sich einen Spaß daraus, danach zu tauchen und sie aus dem Eimer zu fischen. Für den Einsatz am Badesee mit Flug in selbigen kann ich sie also nicht wirklich empfehlen.
Benutzung und FunFactor der Activity
Seit dem Kauf vor ca. einem Jahr ist die Frisbee nun mehrmals die Woche im Einsatz. Bisher hat sie das Ganze auch schadlos überstanden. Sie sieht zwar nicht mehr aus, wie am ersten Tag – die Aufdrucke werden schwächer und einige Zahnabdrücke sind zu erkennen – aber das tut der Benutzung keinen Abbruch. Sie lässt sich auch von Wurf-Legasthenikern wie mir gut handeln und tut die meiste Zeit, was sie soll. Ob kurze oder lange Würfe, Roller oder sonstiges macht sie anstandslos mit. Auch fangen kann unser Hund sie prima.
Allerdings kommt es doch ab und wann vor – da das Material doch recht starr ist – dass leichte Blutungen am Zahnfleisch zu erkennen sind. Das ist natürlich unschön. Bei besonders empfindlichen Hunden würde ich deshalb auch zu einem weicheren Modell raten. Dennoch macht die Scheibe einfach Spaß. Sobald ich sie zum Training heraushole, ist das Hundi Feuer und Flamme.
Die Dog-o-Soar von Trixie
Unsere zweite Hundefrisbee war die Dog-o-Soar von Trixie. Die schwerere Scheibe ist in meinen Augen eher für bessere Werfer geeignet. Sie braucht mehr Schwung beim Wurf und muss präziser geworfen werden.
Sie ist damit für mich eher für kurze Würfe geeignet.
Material und Aussehen der Dog-o-Soar
Die Dog-o-Soar ist laut Hersteller aus ungiftigem Naturgummi. Damit ist sie wie die Activity splitterfrei und bissfest. Das kann ich so auch bestätigen, denn außer diversen Zahnabdrücken ist die Scheibe noch völlig intakt. Die Scheibe wiegt 150 g und ist damit etwas schwerer, als unser anderes Modell. Außerdem ist das Gewicht ungleichmäßiger verteilt: Der Rand bildet eine kleine Wulst, die schwerer ist als der Rest. Die Dog-o-Soar hat einen Durchmesser von 23 cm. Ansonsten ist die Frisbee gleichmäßig verarbeitet, ohne weitere Kanten. Nur ein paar optische Besonderheiten auf der Oberseite fallen auf. Ob sich diese Wirbel aber tatsächlich in irgendeiner Form auf den Luftwiderstand auswirken, kann ich nicht beurteilen. Dafür werfe ich nicht profimäßig genug. Das weiche Material sorgt dafür, dass unser Hund diese Frisbee deutlich leichter aufnehmen kann, egal wie sie liegt.
Allerdings hat dieses Material auch einen Nachteil. Im Sommer lagerten wir die Scheiben hochkant stehend. Der Activity machte das nichts aus. Sie blieb formstabil. Aber die Dog-o-Soar verbog sich deutlich. Leider blieb sie dann auch erstmal so und musste mit viel Mühe und Aufwand wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht werden. Also sollte man hier bei der Lagerung auf jeden Fall eine liegende Position wählen. Ansonsten „zerfließt“ die Scheibe im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Schwimmfähigkeit hat die Dog-o-Soar auch die Nase vorne. Sie wird ebenso wie die Activity nach der Benutzung in den Eimer geworfen und kommt tatsächlich in den meisten Fällen wieder nach oben.
Benutzung und FanFactor der Dog-o-Soar
Der Name der Dog-o-Soar ist gut gewählt: Schließlich bedeutet „soar“ soviel wie „aufsteigen“ oder „hochschnellen„. Das kann der Hund mit dieser Scheibe wahrlich. Allerdings muss ich feststellen, dasss mir persönlich das Werfen mit der schwereren Scheibe mit dem Schwerpunkt am äußeren Rand weniger leicht fällt. Ich brauche mehr Übung, um wirklich präzise werfen zu können. Kürzere Würfe sind weniger das Problem. Dafür ist die Scheibe sogar sehr gut geeignet. Aber lange Distanzwürfe sind eher das Steckenpferd der Activity.
Für Tricks nehme ich aber gerne die Dog-o-Soar, da mein Hund sie gut greifen kann. Außerdem besteht hier für Zähne und Zahnfleisch keinerlei Verletzungsgefahr. Das Material ist so soft, dass nichts passieren kann.
Mein persönliches Fazit
Beide getesteten Frisbees sind regelmäßig im Einsatz. Unserer Hündin gefallen beide und egal, welche man wirft, sie wird mit Feuereifer gefangen und zurückgebracht. Zerlegt hat sie auch noch keine der beiden, da wir sie auch nicht alleine damit lassen. Dennoch sind Frisbees einer enormen Belastung ausgesetzt und wenn es irgendwan zu einer Materialermüdung kommen sollte, wird einfach eine neue angeschafft.
Die Activity nutze ich persönlich etwas lieber, da ich sie besser werfen kann. Das ist aber mein ganz persönlicher Eindruck. Die Dog-o-Soar hat den entscheidenden Vorteil, dass sie schonender zum Zahnfleisch ist und keine Verletzungen hervorruft. Es ist aber auch nicht so, dass wir das Training mit der Activity immer blutüberströmt verlassen. Auch dort sind Verletzugen am Zahnfleisch die Ausnahme und nicht die Regel und treten meist dann auf, wenn der Hund die Scheibe nicht optimal gefangen hat. Wer fürs DiscDogging gleich mehrere Frisbees benötigt, tut gut daran, beide einmal auszutesten und erst dann eine entsprechende Stückzahl zu ordern.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API