Gut beleuchtet durch die dunkle Jahreszeit
Wenn die Tage kürzer werden und die meisten Spaziergänge mit dem Hund nur noch in Finsternis stattfinden können, ist es an der Zeit, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Gut beleuchtet kommen Hund und Halter sicher durch die Wintermonate. Doch welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, sich für andere Verkehrsteilnehmer ausreichend sichtbar zu machen?
In diesem Artikel möchte ich dir die wichtigsten Produkte vorstellen und dir Anregungen bieten, dich und deinen Hund ins rechte Licht zu rücken. Die hier vorgestellten Leuchtelemente lassen sich nach belieben kombinieren. Das macht sie noch stärker als sie es allein sind. Schütze dich und deinen Hund, um Unfälle zu vermeiden und von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden.
Es macht einen Unterschied, ob dein Hund sich an der Leine oder im Freilauf befindet.
Bilden Mensch und Tier verbunden durch die Leine eine Einheit, können sie sich quasi Beleuchtungselemente „teilen“.
Ein im Freilauf befindlicher Hund muss stärker und separat vom Halter sichtbar gemacht werden.
Das Leuchthalsband – der Klassiker, einfach und effizient
Dieses recht günstige, dabei aber hocheffiziente Tool hat fast jeder Hundebesitzer – oder sollte es besitzen. Auch wir haben ein solches Blinkehalsband und es ist das erste, was an den kürzeren Tagen herausgekramt und an den Hund gebastelt wird. Hier gibt es viele verschiedene Varianten. Die meisten Halsbänder verfügen inzwischen über LED-Lichter, was sie stromsparend, leicht und flexibel macht. Sie werden dann nicht über schwere Akkus oder unpraktische Batterien gespeist, sondern ganz simpel per USB-Kabel geladen.
Die meisten Leuchthalsbänder haben mehrere Modi: blinken, schneller blinken und dauerleuchten. Je nach Modus hält der Akku bei den meisten Modellen dann zwischen 2-5 Stunden.
Unterschiede findet man sowohl im Material als auch in der Form. Es gibt dünne, runde Halsbänder, die aus einem Silikonschlauch bestehen. Sie werden meist zusätzlich zum normalen Halsband getragen. An ihnen kann keine Leine befestigt werden. Sie sind sowohl für den angeleinten als auch für den freilaufenden Hund geeignet. Dann gibt es noch Halsbänder, die aus Gurtband oder ähnlichem bestehen und bei denen sich die LED-Lichter entweder auf der Oberfläche oder in den Stoff eingenäht befinden. Sie werden wie normale Halsbänder getragen und können auch für das Einklinken der Leine benutzt werden. Ansonsten sind sie natürlich auch freilauftauglich.
Vorteile
- günstig
- sehr leicht anzulegen
- leicht – stören den Hund kaum bis gar nicht
- bieten schon ein gutes Maß an Sichtbarkeit
- schnell und unkompliziert über USB zu laden
- viele Halsbänder können individuell auf die richtige Länge zugeschnitten werden
- der Hund kann auch im Freilauf noch gesehen werden
Nachteile
- bei Hunden mit einem üppigen Kragen verschwindet das Halsband möglicherweise im Fell und seine Wirkung verpufft
- ist der Akku unterwegs alle, sind sämtliche Vorteile dahin und das Halsband verliert komplett seinen Nutzen
- oft kein separater Reflexstreifen integriert – gehen dann die LED-Lichter kaputt, ist das Halsband komplett unbrauchbar
- ein locker sitzendes Leuchthalsband wird unter Umständen verloren
- nicht alle Modelle sind wasserdicht
Ich persönlich verwende zum Anleinen trotzdem immer mein normales Geschirr oder Halsband.
In der Dunkelheit werden viele Hunde – so auch meine – eher unsicher und würden zum Weglaufen tendieren, wenn ihnen etwas komisch vorkommt.
Das Leuchtehalsband hat bei uns wirklich nur die Funktion der erhöhten Sichtbarkeit.
Das Leuchtgeschirr – größere Leuchtfläche, mehr Sichtbarkeit
Wer es gerne großflächiger mag, kann auch auf ein Leuchtgeschirr zurückgreifen. Es gibt sie in zwei Varianten: Entweder besitzen sie besonders große Reflexstreifen, die ihre Schutzwirkung erst entfalten, wenn sie angeleuchtet werden, oder sie sind wie die Leuchthalsbänder mit LED-Lichtern ausgestattet. Sie werden wieder meist über USB-Kabel geladen und haben dann eine begrenzte Laufzeit.
Der Nachteil bei allen akkubetriebenen Accessoires ist, wenn der Akku unterwegs alle ist, ist auch die Leuchtwirkung dahin. Da haben die Geschirre mit großen Reflektorflächen dann die Nase vorn. Befindet sich der Hund viel im Freilauf, ist allerdings ein selbstleuchtendes Geschirr eher zu empfehlen, damit man den Hund besser im Blick behalten kann.
Außerdem muss man beim Geschirr noch mehr als beim Halsband auf eine optimale Passform achten. Wessen Hund viel und oft Geschirr trägt, dem sind die Tücken bei der Anprobe bekannt. Es darf nicht hinter den Achseln scheuern, muss groß genug sein, der Hund darf sich aber auch nicht einfach herauswinden können. Diese Punkte sollte man definitiv beim Einkauf berücksichtigen.
Vorteile
- mehr Leuchtfläche erhöht auch die Sichtbarkeit des Hundes signifikant
- kann nicht so schnell verloren gehen, wie ein locker sitzendes Leuchthalsband
- auch bei viel Fell bleibt noch genug vom Geschirr und damit den Leuchtmitteln sichtbar
- der Hund ist auch im Freilauf gut sichtbar
Nachteile
- muss gut sitzen, damit es den Hund nicht einschnürt oder wund scheuert
- ist der Akku unterwegs alle, verlieren Leuchtgeschirre, die nur auf LED setzen, ihre Wirkung komplett
- nicht alle LED-Modelle sind wasserdicht
- gehen die LED-Lichter kaputt, ist ein solches Geschirr meist komplett unbrauchbar
Die Leuchtleine – die sichere Verbindung zwischen Hund und Halter
Für Hunde, die nicht oder selten in den Freilauf gehen, ist eine Leuchtleine eine gute Idee. Hier gibt es ähnlich wie bei den Geschirren zwei Varianten: Entweder mit üppigen Reflektionsstreifen benäht oder mit integrierten LED-Lichtern. Welche Ausführung einem selbst mehr liegt, kommt immer auf das Individuum an, aber auch auf die Gegebenheiten. Begegnet man auf dem Spazierweg nur selten jemandem, benötigt man eine solche Extraleine vielleicht gar nicht. Sind aber viele Menschen oder sogar Autos auf der üblichen Gassistrecke, kann man seinen Hund eigentlich nicht genug beleuchten.
Je mehr Utensilien mit LED-Lichtern man hat, desto mehr muss man natürlich ans Aufladen vor dem Spaziergang denken.
Hat man aber unterschiedliche Ladezyklen etabliert, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass unterwegs mal allen LEDs gleichzeitig der Saft ausgeht, auch sehr gering.
Vorteile
- ist auch die Verbindung zum Hund beleuchtet, erhört das die Sicherheit im Dunkeln stark
- in hochfrequentierten Gegenden sehr nützlich
- sind Leuchthalsbänder aufgrund von Fell und -geschirre aufgrund der Passform ungeeignet, muss man nicht auf ein großes Leuchtelement verzichten
- mit reinen Reflektorleinen kann man ohnehin nichts falschmachen
Nachteile
- bei LED-Leinen gilt wie bisher: ist der Akku leer, ist die Wirkung dahin
- man muss rechtzeitig ans Aufladen denken
- die Leuchteleine gibt es nicht in alles Varianten: wer gerne mit Schleppleine spazieren geht, guckt hier in die Röhre – da hilft dann nur eine Neonfarbe zur erhöhten Sichtbarkeit
- nicht alle Modelle sind wasserdicht
Bei allen Leuchtprodukten sollte man immer ein Auge auf die Qualität haben. Besonders bei Hunden, die eventuell noch etwas an der Leine ziehen, empfiehlt es sich, lieber auf Produkte zurückzugreifen, die man im Alltag schon getestet hat.
Die wichtigste Funktion von Leuchthalsbändern, -geschirren und -leinen ist nämlich genau das: Leuchten und die Sichtbarkeit erhöhen. Sie können dabei unter Umständen nicht so stabil sein, wie die gute, alte Lederleine.
Ich würde sie daher im Zweifel lieber ZUSÄTZLICH, als STATTDESSEN verwenden. Ein beleuchteter, aber losgerissener Hund ist nämlich auch nicht unbedingt hilfreich.
Warnwesten für Hunde – hier profitieren besonders dunkle Hunde
Für Menschen sind sie inzwischen in jedem Auto Pflicht – doch auch für Hunde gibt es Warnwesten mittlerweile in den unterschiedlichsten Ausführungen. Ob nur als dünnes Leibchen unter Geschirr oder Halsband gezogen oder mit zusätzlicher wärmender und regenabweisender Funktion – das Spektrum ist breit gefächert.
Mitunter ist das Anziehen eines solchen Kleidungsstückes etwas umständlich. Das kommt immer auf den Schnitt und die Kooperationsbereitschaft des Hundes an. Der große Vorteil ist aber, dass diesen Textilien nie der Strom ausgeht, sie jedem Wetter trotzen und den Hund trotzdem sichtbar machen, sobald er angeleuchtet wird.
Im Freilauf sind die Warnwesten eher etwas für gut abrufbare Hunde, deren Aufenthaltsort man nicht direkt „sehen“ muss. Ansonsten empfehlen sie sich, sobald man mit seinem Hund viel in Straßennähe spazieren geht. Durch die große Fläche des Reflexionsstoffes ist der Hund für jeden Autofahrer direkt zu erkennen.
Allerdings wird sich der ein oder andere Hund mit einem solchen Mantel zu Beginn etwas unwohl fühlen. Hier sind Leckerchen und langsame Gewöhnung Trumpf. Ansonsten kann es passieren, dass dein Hund sich erst einmal nicht traut, sich angezogen zu lösen.
Vorteile
- benötigen keinen Strom, sind daher immer und überall einsatzbereit
- gerade in Straßennähe gut für die Sichtbarkeit
- sowohl allein getragen als auch kombiniert mit LED-Produkten ist der Hund kaum noch zu übersehen
- besonders dunkle Hunde können so besser wahrgenommen werden
- bei jedem Wetter einsatzfähig
- je nach Modell noch mit Thermo- oder Regenschutzfunktion
Nachteile
- zu Beginn ungewohnt für den Hund – unter Umständen fällt das Lösen erstmal schwer
- das Anziehen kann je nach Modell und Hund etwas länger dauern
- leuchtet nur, wenn es auch angestrahlt wird – keine eigene Leuchtkraft
- Passform muss sitzen, sonst scheuert es am Hund
- im Freilauf kann der Hund nicht über blinkende LED-Lichter geortet werden
Leuchtwesten für Menschen – nicht nur an den Hund denken
Viel zu oft vergisst der Hundehalter sich selbst bei der Beleuchtung. Der Hund erstrahlt wie ein Weihnachtsbaum, man selbst läuft in mehreren Varianten Schwarz durch die Nacht. So geht es mir zumindest immer. 😊
Um also nicht völlig mit der Schwärze der Nacht zu verschmelzen, ist es sinnvoll, sich ebenfalls eine Leuchtweste anzuziehen. Man kann der Einfachheit halber die Weste aus dem Auto nehmen. Allerdings muss man dann jedes Mal nach dem Spaziergang daran denken, sie zurückzulegen. Ich empfehle also, extra eine Leuchtweste für die Hundespaziergänge anzuschaffen, die immer an der Garderobe neben der Leine hängen kann.
Ob man sich nun für die simple Variante entscheidet, wie sie auch im Auto Pflicht ist, oder direkt eine Winter-Hunde-Jacke kauft, mit der man wie ein Verkehrshütchen aussieht, ist jedem selbst überlassen. Der Vorteil der Leuchtjacke besteht darin, dass man nicht immer die Weste öffnen muss, wenn man an die Jackentaschen will. Andererseits ist die Weste deutlich günstiger in der Anschaffung. Wer jedoch sowieso eine neue Hundejacke braucht, kann ja gleich über vermehrte Reflexstreifen und Leuchtelemente nachdenken. Es gibt auch solche Westen, die eher an Hosenträger erinnern. Mit ihnen kann man trotzdem noch gut alle Taschen erreichen, ist aber weithin sichtbar.
Vorteile
- auch der Mensch wird bei Dunkelheit gut gesehen
- sollte eine der LED-Einrichtungen am Hund mal den Geist aufgeben, reflektiert zumindest der Mensch noch gut
- robust und wetter- und batterieunabhängig
Nachteile
- bei normalen Westen kommt man nicht mehr gut an Jackentaschen
- man muss vor dem Spaziergang ans Anziehen denken
Blinkies – kleine Leuchten, große Wirkung
Ich hatte sie früher noch in relativ klobig, rot blinkend und aus hartem Plastik: kleine Blinklichter, die ich als Kind an den Schulranzen gesteckt bekam. Diese Art kleine Lichter gibt es immer noch, doch inzwischen sind sie deutlich moderner. Sie kommen in den unterschiedlichsten Farben, mit unterschiedlichen Aufhängungen, aufladbar per USB oder mit Knopfzellen betrieben und in den aberwitzigsten Formen daher. Vergessen ist das schnöde Rot am harten Plastikclips, der bei zu rabiater Behandlung sofort zerbarst.
Die Blinklichter können sowohl am Hundehalter als auch am Hund selbst – entweder am Geschirr oder Halsband – oder an der Leine befestigt werden. Sie sind die günstige und platzsparende Lösung für die schnelle Abendrunde. Im Normalfall verbleiben sie einfach dort, wo man sie beim nächsten Spaziergang braucht und werden vor Antritt der Runde nur angeschaltet. Die meisten Blinkies halten so viele Stunden, dass ein Batteriewechsel nur selten stattfinden muss. Deshalb sind sie auch für alle Ladefaulen sehr gut.
Für den Freilauf oder Strecken, bei denen viele Hunde und Autos unterwegs sind, sind sie allerdings als alleiniges Sicherungselement nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Dadurch, dass sie nur punktuelles Licht abgeben, ist keine umfassende Sichtbarkeit von Hund und Halter gewährleistet. Kombiniert man sie aber beispielsweise mit einer Warnweste, so unterstützen sie diese ganz wunderbar und sorgen durch das Blinken für zusätzliche Aufmerksamkeit.
Vorteile
- klein und handlich
- verbleiben an dem Ort, wo sie gebraucht werden – vergessen nicht möglich
- Batterielaufzeit bis zu 100 Stunden, je nach Modell, damit seltene Batteriewechsel
- erhöhen die Aufmerksamkeit durch das blinkende Licht
- gut kombinierbar mit anderen Leuchtelementen
Nachteile
- als einzelnes Leuchtelement nur bedingt zu empfehlen, da nicht ausreichend Sichtbarkeit generiert wird
- nicht alle Modelle wasserdicht
Kopfleuchten – mit freien Händen alles im Blick
Neben der Sicherung von Hund und Halter durch leuchtendes oder reflektierendes Material steht noch ein weiterer Punkt, den gerade die Landbevölkerung nur zu gut kennt: Man dreht abends noch eben eine Runde, steht mitten im Feld und sieht auf einmal nichts mehr. Denn Straßenlaternen sucht man in der Feldmark oder im Wald vergeblich. Natürlich kann man nun auf eine Taschenlampe zurückgreifen. Doch besonders Mehrhundehalter kennen die Problematik, die dann folgt: Leinen, Lampe, Leckerlies – all das bildet einen großen Wust, den man nur schwer auseinander klabustert bekommt. Abhilfe schafft da die Stirnlampe.
Vorteilhaft ist, dass einem im Wald oder der Feldmark selten jemand begegnet, weswegen es nicht schlimm ist, wie ein kleiner Bergarbeiter auszusehen. Und selbst wenn: Der geneigte Hundehalter geht nicht nur bei jedem Wetter mit dem Vierbeiner vor die Tür, sondern ist lieber praktisch als schick angezogen.
Bei den Kopfleuchten kann man aus unterschiedlichen Modellen wählen. Es gibt einfache Varianten, die in einer Helligkeit nach vorne strahlen, dann welche, bei denen man Helligkeit und Intervall bestimmen kann, Lampen mit Rücklichtern, batteriebetrieben oder per USB geladen und sogar solche, die einen eingebauten Sensor zum Ein- und Ausschalten haben. Die Auswahl ist wirklich mannigfaltig und es ist für jeden etwas Passendes dabei.
Neben dem Vorteil, dass man selbst besser sieht, wird man natürlich auch besser gesehen. Wer z.B. im Dunkeln auf einem Fuß- und Radweg mit dem Hund unterwegs ist, für den empfiehlt sich eine Leuchte mit Strahler und Rücklicht. So vermeidet man Kollisionen mit Radfahrern.
Pro-Tipp: Die Stirnlampe kann man auch einfach am Handgelenk befestigen. Hierzu das Band doppelt legen und die Leuchte am Arm ausrichten. Vorteil auch in der Stadt: Du findest die Hinterlassenschaften deines Hundes auch in dunklen Ecken und hast nie wieder Probleme, diese mit dem Kotbeutel einzusammeln!
Vorteile
- Hände frei und trotzdem gute Beleuchtung
- bessere Sichtbarkeit nach vorne und eventuell auch nach hinten (mit Rücklicht)
- Spazierwege ohne Laternen sind kein Problem mehr
- am Handgelenk getragen findet man jeden Hundehaufen deutlich leichter
Nachteile
- optisch nicht unbedingt ein Highlight
- wird besser über einer Mütze getragen, da es sonst schmerzhaft sein kann
- nicht alle Modelle wasserdicht
- Akkulaufzeit muss im Auge behalten werden
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API